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"Alles Walzer" unter Regie von Elmayer

Auch auf dem heurigen Opernball fungiert der Vorarlberger als Eröffnungschef. Der letzte Donnerstag im Fasching ist für Thomas Schäfer-Elmayer ein ganz besonderer Tag.

Seit 20 Jahren geht er da auf den Opernball – nicht nur, um sich zu amüsieren, sondern vor allem, um zu arbeiten: Elmayer ist für die Eröffnungszeremonie zuständig.

Die Verantwortung, die er damit trägt, ist groß: Ob der Einzug oder die ersten Walzerschritte der Debütantinnen und Debütanten – die Bilder davon gehen um die Welt.

Die letzten Proben stimmen Elmayer zuversichtlich, dass auch heuer alles klappen wird; im Gespräch mit den „VN“ äußerte er sich gestern Nachmittag jedenfalls schon einmal mehr als zufrieden über die Leistungen der jungen Damen und Herren.

Was soll einem tollen Ball also noch im Wege stehen? Selbst Verstimmungen sind aus der Welt geschafft: Staatsoperndirektor Ian Holender hatte Elmayer zuletzt als „eine Art (Richard) Lugner“ bezeichnet; wobei das nicht wohlwollend gemeint war. Mitt lerweile hat Elmayer einen Brief von Holender bekommen, in dem dieser die Sache „planiert“ haben soll.

Der Opernball ist für Elmayer noch immer ein „glanzvolles Ereignis“, wie er betont: Nicht einmal „mit irgendwelchen Starlets kann man ihn kaputt machen“.

Thomas Schäfer-Elmayer ist in Österreich so bekannt wie der Bundeskanzler: Als Chef der legendären Wiener Tanzschule mit seinem Familiennamen entwickelte er sich mit einschlägigen Büchern und Seminaren zum „Benimmpapst“ der Nation. In jüngster Zeit trat er zudem in der Fernsehwerbung auf und – als Juror – in der ORF-Sendung „Dancing Stars“.

Was viele nicht wissen: Elmayer ist in Vorarlberg aufgewachsen. Als Fünfjähriger kam er mit seinen Eltern nach Hohenems. Später zog es die Familie nach Dornbirn, wo er das Realgymnasium besuchte.

Der weitere Weg zum Tanzschulchef war indes nicht von vornherein vorgezeichnet: Elmayer studierte Wirtschaft und war dann als Manager eines internationalen Chemiekonzerns tätig. Erst 1987 hat er die Tanzschule übernommen, die sein Großvater gegründet hatte. Seither eröffnet er mit seinen Schülerinnen und Schülern rund 150 Wiener Bälle im Jahr.

Bis hin zum Opernball eben. Allerlei ist dort schon zur Routine geworden. „Was immer passiert ist, dass jemand umkippt“, so Elmayer: Vielen werde offensichtlich zu viel Stehvermögen zugemutet.

Ungewöhnlich wird heute freilich sein, dass nicht Elmayer „Alles Walzer“ sagen wird – sondern die Debütantinnen und Debütanten.

ZUR PERSON

  • Dkfm. Thomas Schäfer-Elmayer
  • Beruf: „Benimmpapst“ und Tanzschuldirektor
  • Geboren: am 4. Februar 1946 in Zell am See (Salzburg)
  • Familie: zwei Kinder
  • Ausbildung: Realgymnasium in Dornbirn, Hochschule für Welthandel in Wien, Hochschule für Wirtschaftswissenschaften in St. Gallen
  • Laufbahn: u.a. Internationaler Angestellter bei „Ciba-Geigy“; seit 1987 Geschäftsführer der Tanzschule Elmayer in Wien, Leitung von Seminaren zum Thema „Umgangsformen“, Publikation „Der Elmayer – Gutes Benehmen gefragt“ (Zsolnay-Verlag)

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