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Alles ist gutgegangen - Kritik und Trailer zum Film

Frankreichs einstiges Teenieidol Sophie Marceau ("La Boum - Die Fete") ist schon länger zur Charakterdarstellerin gereift: In "Alles ist gutgegangen" spielt sie die Tochter eines eigensinnigen alten Herrn. Der beschließt nach einem Schlaganfall, seinem Leben ein Ende zu setzen. Er bittet seine Tochter um Hilfe. Sie sagt zu. Doch sie ahnt nicht mal ansatzweise, worauf sie sich einlässt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Sophie Marceau (55) ihre Stärke als Interpretin einer komplizierten Persönlichkeit beweist. Als solche war sie beispielsweise auch 1999 in "James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug" zu erleben. Doch in François Ozons Drama "Alles ist gutgegangen" erreicht sie eine seltene Tiefe. Damit prägt sie den Film entscheidend. Ab Freitag im Kino.

Alles ist gutgegangen - Kurzinhalt zum Film

Sophie Marceau spielt die Erfolgsfrau Emmanuèle. Privat und beruflich auf glücklichen Wegen, hat sie ihr Leben perfekt im Griff. Der inzwischen hochbetagte Vater (André Dussollier, 76) war ihr stets ein strenger Begleiter. Er hat sie oft gefördert, aber dabei immer zu viel gefordert. Entsprechend kühl ist die Beziehung. Doch als er nach einem Schlaganfall seinem Leben selbst ein Ende setzen möchte, bittet er die Tochter um Unterstützung. Sie sagt ja. Und ahnt nicht, was damit auf sie zukommt.

Alles ist gutgegangen - Die Kritik

Drehbuchautor und Regisseur François Ozon ("Acht Frauen"), dessen jüngster Film "Peter von Kant" heuer die Berlinale eröffnete, beleuchtet das schwierige Thema der Sterbehilfe in erstaunlich leichtem Ton. Als Vorlage diente der autobiografische Roman gleichen Titels von Emmanuèle Bernheim. Das Buch setzt auf eine klinisch anmutende Sprache, auf Nüchternheit. Ozon baut auf die emotionale Sprengkraft der Story.

Dass die Geschichte bei allem Auf und Nieder der Gefühle nicht in Kitsch abgleitet, ist vor allem der Kunst Sophie Marceaus zu danken. Mit leisen Tönen und feiner Mimik lässt sie stets das Doppeldeutige und Hintergründige von Situationen und Empfindungen aufleuchten.

Selbst da, wo etwas vordergründig psychologisiert wird, gibt sie der Figur eine große Nachdenklichkeit und starke Eigenständigkeit - und damit Glaubwürdigkeit. Insbesondere in den Szenen mit André Dussollier ("Drei Männer und ein Baby") strahlt Sophie Marceau eine bezwingende Intensität aus. Mit einer sensiblen Balance von Humor und Tragik zeichnet sie das reife Porträt einer Frau, die aus ihrer bürgerlichen Komfortzone gerissen wird und schwere, tatsächlich schicksalsschwere Entscheidungen treffen muss. Bei aller Schauspielkunst triumphiert dabei durchweg die jederzeit spürbare Bodenständigkeit von Sophie Marceau. Sie macht den Film zum Ereignis.

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(APA/Red)

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