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Während die ÖVP das Ergebnis aus dem Jahr 2000 halten möchte, erhoffen sich die anderen Fraktionen mehr oder weniger deutliche Zuwächse.

Nachdem bei der Vorarlberger Gemeindevertretungswahl erstmals keine Wahlpflicht mehr herrscht, wird wie bei der Landtagswahl im September die Wahlbeteiligung einen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis haben.

Derzeit sind die Ländle-Gemeinden ganz klar in „schwarzer Hand“. Während die ÖVP vor fünf Jahren (inklusive Nachwahlen) einen Stimmenanteil von 44,4 Prozent (plus 0,8 Prozentpunkte gegenüber 1995) erzielte, erreichte die FPÖ 17,1 Prozent (plus 0,9) und SPÖ 13,2 Prozent (minus 1,4). Die Grünen kamen auf 4,1 Prozent der Stimmen (plus 1,7). Über alle Gemeinden hinweg betrachtet erhielten die diversen Listen mit 21,2 Prozent (minus 1,9) den zweitgrößten Zuspruch. Die Prozentangaben stützen sich auf allseits akzeptierte Berechnungen der ÖVP, ein amtliches Landesergebnis wird bei den Vorarlberger Kommunalwahlen nicht erstellt.

67 der 96 aktuell regierenden Bürgermeister haben im Jahr 2000 für die ÖVP kandidiert oder sind ÖVP-Mitglieder, die mit einer eigenen Liste angetreten sind. Für FPÖ und SPÖ verbleiben sechs bzw. zwei Gemeindeoberhäupter, die Grünen müssen sich mit einem Vizebürgermeister bescheiden. Ebenso eindrücklich lässt sich die ÖVP-Dominanz anhand der Mandate belegen: Von den insgesamt 1.752 im Land vergebenen Sitzen hat die ÖVP 637 inne, die FPÖ 219, die SPÖ 157 sowie die Grünen 33. An der Spitze dieser Statistik liegen die Gemeindelisten mit 706 Mandaten – allerdings gilt auch die überwiegende Mehrzahl dieser Listen zumindest als ÖVP-nahe.

Hinsichtlich der Anzahl der Gemeinden, in denen die etablierten Parteien heuer antreten, konnten nur die Grünen zulegen. Sie sind nach eigenen Angaben in 13 Kommunen als deklarierte Grün-Liste wählbar (plus drei gegenüber 2000), in drei weiteren Gemeinden kandidieren grün-nahe Listen. ÖVP- (45, minus fünf) und ÖVP-nahe-Listen (23) stellen sich in 68 Gemeinden zur Wahl, die Freiheitlichen explizit in 40 (minus zehn), in fünf weiteren Ortschaften als der FPÖ zuordenbare Listen. Die SPÖ scheint in 35 Kommunen (minus drei) auf dem Wahlzettel auf. Zudem tritt im Bezirk Bregenz auch eine SPÖ-nahe Liste an. Außer den vier großen Fraktionen kandidieren in 57 Gemeinden insgesamt 71 Listen.

Rund einen Monat vor der Gemeinderatswahl zeigen sich die Parteien eher zurückhaltend. Als primäres Ziel wird das Verteidigen der vor fünf Jahren errungenen Bürgermeisterposten und Mandate genannt. Darüber hinaus erhoffen sich Freiheitliche, Sozialdemokraten und Grüne möglichst deutliche Mandatszuwächse. Nachdem erstmals bei einer Vorarlberger Gemeinderatswahl keine Wahlpflicht mehr besteht, gilt die Wahlbeteiligung wie bei der Landtagswahl im vergangenen September als große Unbekannte. So werden von den Fraktionen besondere Anstrengungen übernommen, um die Wähler zum Gang an die Wahlurne zu motivieren.

Besonders harte Kämpfe um Mehrheiten und den Bürgermeistersessel werden in der Landeshauptstadt Bregenz, in Bludenz und auch in Lustenau erwartet. Während in Bludenz die SPÖ den 1995 an die ÖVP verlorenen Bürgermeistersessel zurückerobern will, setzt in Lustenau die ÖVP alles daran, den FPÖ-Bürgermeister zu stürzen. In Bregenz wird die Volkspartei versuchen, ihre im Jahr 2000 errungene absolute Mehrheit zu verteidigen.

Nach der Premiere im Jahr 2000 können die Wahlberechtigten in Vorarlberg in 64 der 96 Gemeinden (2000: 66) ihre Bürgermeister heuer zum zweiten Mal per Direktwahl bestimmen. Insgesamt stellen sich 134 Kandidaten zur Wahl, um acht weniger als vor fünf Jahren. In den anderen Kommunen wird das Gemeindeoberhaupt von der neu gewählten Gemeindevertretung gekürt.

  • Grüne wollen “stärker werden”
  • SPÖ will Bürgermeistersessel erobern
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