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Alkohol am Arbeitsplatz: Konsequenzen unterschätzt

Exzessiver Alkoholkonsum ist ein Gesundheitsrisiko ersten Ranges: Rund zehn Prozent der Österreicher erkranken im Laufe ihres Lebens an Alkoholismus.

In Unternehmen steht man den Alkoholproblemen der Mitarbeiter oft hilflos gegenüber. Arbeits- und sozialrechtlichen Fragestellungen zum Thema sowie Lösungsansätze aus sozialwissenschaftlicher Perspektive zeigt die neue Publikation “Drogen und Alkohol am Arbeitsplatz” auf.

Vom gemütlichen Schluck bis zur krankhaften Abhängigkeit ist es oft nicht weit. Alkoholismus ist eine Diagnose, über die man nicht gerne offen spricht. Schon gar nicht am Arbeitsplatz. Das hat massive Konsequenzen: “Probleme von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, egal in welcher Position, mit Drogen oder Alkohol beeinflussen das Arbeitsklima in negativer Weise, gefährden die Sicherheit, reduzieren die Produktivität und behindern Arbeitsabläufe. Menschen mit Suchtproblemen benötigen medizinische, psychologische und rechtliche Unterstützung”, halten die beiden Grazer Herausgeber des Sammelbandes, Gert-Peter Reissner von der Universität Graz und Ursula Strohmayer von der Arbeiterkammer Steiermark fest.

Alkohol am Arbeitsplatz ist von der menschlichen und wirtschaftlichen Seite ein Problem: “Alkohol verursacht am Arbeitsplatz Kosten in der Höhe von 1,25 bis 2,5 Prozent der Lohnsumme”, schildert der Grazer Jurist Reissner vom Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Uni Graz die ökonomische Problematik. Die Thematisierung des Alkoholproblems werde in den Problemen zu oft und zu lange gescheut, so AK-Expertin Strohmayer: “Manager und alle Verantwortlichen in den Betrieben müssen Schritte setzen und nicht zuschauen bis es zu spät ist”.

Wie ist mit suchtgefährdeten Mitarbeitern umzugehen? Was ist rechtlich möglich? Der vorliegende Band klärt über Kontrollmöglichkeiten der Dienstgeber, arbeitsrechtliche Ansprüche und Pflichten sowie sozialrechtliche Konsequenzen auf und stellt Präventionsprogramme vor. “Wir richten uns nicht nur an Juristen, sondern an alle sonst mit arbeits- und sozialrechtlichen Problemen oder allgemeinen Fragen des Human Ressource Management in Unternehmen und Institutionen befassten Personen”, so Reissner.

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