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Albertina zeigt im zehnten Jahr nach der Neueröffnung die 100. Ausstellung

Seit der Wiedereröffnung steigen die Besucherzahlen der Albertina kontinuierlich.
Seit der Wiedereröffnung steigen die Besucherzahlen der Albertina kontinuierlich. ©APA
Nach fast einem Jahrzehnt der Schließung wurde die Albertina am 14. März 2003 wieder eröffnet. Umfassende Erweiterungen, Modernisierungen und Renovierungen waren zuvor durchgeführt worden. "Alles, was anders ist, ist gut", lautete das Motto des Direktors Klaus Albrecht Schröder in diesem Zusammenhang. Mit der "Albertina Neu" ist er hundertprozentig zufrieden, wie er in einem Interview betonte.
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Finanzsorgen des Museums

Die wesentliche Prägung hat die “Albertina Neu” durch die Architekten Erich Steinmayr und Friedrich Mascher erfahren, die 1992 den Wettbewerb für die Erweiterung der Albertina gewonnen und 1998 mit den Umbauarbeiten begonnen hatten. Erst im Juli 1999 wurde Klaus Albrecht Schröder als neuer Geschäftsführer des Hauses per 1. August 1999 designiert. Er griff energisch in das bereits laufende Bauprojekt ein und sorgte nicht nur für eine Erweiterung der Ausstellungsflächen, sondern durch Übernahme von prominenten Privatsammlungen wie der Sammlung Batliner (2007) für die in Museen übliche Zweiteilung in Dauer- und Wechselausstellungen. Das Alleinstellungsmerkmal der weltbekannten “Graphischen Sammlung” mit rund 65.000 Zeichnungen und einer Million druckgrafischen Blättern wurde aufgegeben, die Besucherzahl durch Ausstellungen mit prominenten Namen wie Van Gogh oder Picasso vervielfacht. Seit 2003 wurden in der Albertina rund sieben Millionen Besucher gezählt (ein Drittel davon aus Österreich).

Steigende Besucherzahlen des Museums

Die Besucherzahlen wurden laut Albertina von jährlich durchschnittlich unter 20.000 Besuchern auf einen Jahresdurchschnitt von über 687.000 in den vergangenen zehn Jahren gesteigert. Seit 2003 wurden über 26.000 Führungen, davon 13.400 Spezialführungen für Schulklassen, abgehalten.

Die jährlichen Einnahmen wurden von durchschnittlich 70.000 Euro auf durchschnittlich 9,7 Millionen Euro jährlich gesteigert, der Personalstand von etwa 60 Mitarbeiter auf 185 Mitarbeiter, die Gesamtfläche von 2.300 auf 22.000 Quadratmeter nahezu verzehnfacht. Über 15.000 Werke wurden in den vergangenen zehn Jahren durch Kauf, Schenkung oder Dauerleihgabe erworben, rund 4.500 Werke aus der Sammlung der Albertina ausgestellt.

Wirbel um Feldhasen und Wasserschaden

Eines der weltbekannten Prunkstücke dieser auf Herzog Albert von Sachsen-Teschen (1738-1822) zurückgehenden Sammlung, Albrecht Dürers “Feldhase”, steht im Mittelpunkt jener zwei Affären, die in Schröders Amtszeit für große Aufregung gesorgt haben und nun von ihm als “Anekdoten” qualifiziert werden: 2005 verlassen wertvollste Dürer-Bestände die Albertina Richtung Prado, ohne dass vom Bundesdenkmalamt rechtzeitig der nötige rechtsgültige Ausfuhr-Bescheid erteilt worden wäre. Demnächst zeigt die Albertina in der National Gallery von Washington wieder eine Dürer-Ausstellung – diesmal bleibt der “Hase” im Stall. Dass man zeitweilig aufgrund eines voll automatisierten Archivierungs-Systems nicht wusste, wo genau die Preziosen der Sammlung lagerten, drohte 2009 bei einem Wassereintritt in den Tiefspeicher den wertvollen Beständen zum Verhängnis zu werden. Dass einfache Blechdächer einen größeren Schaden verhinderten, wertete ein aufgewühlter Direktor damals auf einer Pressekonferenz als “so etwas wie einen modernen Gottesbeweis”.

Nach insgesamt 99 Ausstellungen seit der Wiedereröffnung wird am 13. März mit der Jubiläumsausstellung “Bosch Bruegel Rubens Rembrandt. Meisterwerke der Albertina” die hundertste Ausstellung eröffnet. Zu sehen sind 150 Blätter niederländischer Zeichenkunst.

Die besten Ausstellungen der Albertina

Die folgenden Ausstellungen gehören – gemessen an den Besucherzahlen – zu den erfolgreichsten Ausstellungen der Albertina in den Jahren 2003 bis 2013:

1. Van Gogh (2008) 589.180 Besucher
2. Albrecht Dürer (2003) 471.924 Besucher
3. Impressionismus (2009/10) 437.838 Besucher
4. Picasso. Frieden und Freiheit (2010/11) 364.365 Besucher
5. Picasso. Malen gegen die Zeit (2006/7) 345.461 Besucher
6. Michelangelo (2010/11) 309.561 Besucher
7. Edvard Munch (2003) 264.803 Besucher
8. Chagall (2004/5) 257.719 Besucher
9. Rubens (2004) 239.131 Besucher
10. Magritte (2011/12) 232.440 Besucher (APA/ Red.)

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