Alamannen: Neues Wohnhaus

Im Museumsdorf komplettiert ein Wohnhaus mit seltenem Schilfdach die Anlage
Mäder. Eines der ganz wenigen Häuser in Vorarlberg mit einem Schilfdach steht neuerdings in Mäder. Die Alamannische Brauchtums- und Kulturgemeinschaft errichtete im Museumsdorf ein Wohnhaus, das einen Alamannischen Hof zur Veranschaulichung der Geschichte der Alamannen von 530 bis 612 n. Chr. nun komplettiert. Seit dem letzten Frühjahr wurde intensiv gebaut. Eine besondere Herausforderung beinhaltete das 120 Quadratmeter große Schilfdach. Über 1.200 Schilfbüschel, die vom Neusiedlersee stammen, wurden einzeln über die Dachlatten gelegt und mit Draht und Schrauben befestigt. “Diese Art der Anbringung ist zwar nicht original, gewährleistet aber eine Haltbarkeit bis zu 80 Jahren”, informiert Obmann Brandolf Höß, der mit seinem Team die anderen Arbeiten händisch und originalgetreu bewerkstelligte.
Experten vor Ort
Die große Fläche des Daches hätte die Kapazität des Vereins überstiegen. Dank der Unterstützung durch die Gemeinde Mäder, das Land Vorarlberg und zwei Stiftungen konnten drei erfahrene ungarische Dachdecker zur Hilfe hinzugezogen werden. Was nun noch fehlt, ist der Lehmstampfboden und die Wände aus Weidengeflecht. Da ab Herbst die Waldkindergartengruppe das Wohnhaus nutzen möchte, wird mit Hochdruck daran gearbeitet. “Wir sind für jeden freiwilligen Helfer dankbar und auch Sponsoren für das Verputzen der Lehmwände werden gesucht”, so Höß. Historische Möbel und eine Kochstelle werden dann zusätzlich das Leben der Alamannen veranschaulichen. Das neue Wohnhaus mit einer Größe von zwölf mal fünf Metern ist nun das Hauptgebäude und bietet eine vielfältige Nutzung. Ein “heißer” Termin im Alamannendorf ist der 10. September, an dem ein Feuerkurs abgehalten wird.