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Al Jaber Partner der "neuen" Austria

Der "neue" FK Austria Wien, vorige Saison noch als Austria Magna spielend, hat sich mit 1. Juli 2008 einen neuen Namen und neue Strukturen verpasst.

Am Dienstag nahm die Aktiengesellschaft offiziell ihren Betrieb auf. Vom Aufsichtsrat wurden der bisherige General Manager Thomas Parits und Markus Kraetschmer einstimmig zu Vorständen der AG gewählt. Der Burgenländer und frühere ÖFB-Teamstürmer wird für den sportlichen, der Wiener Manager für den wirtschaftlichen Bereich zuständig sein.

“Wir haben den Verein jetzt auf mehrere wirtschaftliche Standbeine gestellt”, erklärte Vereinspräsident Wolfgang Katzian am Dienstagabend auf dem violetten Sommerfest im Wiener Rathaus. Das neue Team arbeite sehr gut zusammen und es sei noch viel möglich. “Das ist erst der Anfang, wir haben mit der Austria noch einiges vor”, kündigte der GPA-Chef an. Zu den vielen Partnern und Sponsoren wurden neben Rewe, Minopolis (Stadt der Kinder) und Harreither (Gesundes Heizen und Kühlen) mit den Geschäftsleuten Al Jaber und Erol User zwei große Fische an Land gezogen.

Das JJW/MBI-Imperium (Hotels und Ressorts) des saudi-arbischen Scheichs, der zuerst an Bord der AUA gehen wollte, dann aber absprang, will sich laut Katzian vor allem im Nachwuchsbereich der Wiener engagieren. Der türkische Unternehmer, der Mehrheitseigentümer des Spitzenclubs Fenerbahce Istanbul ist, wurde am Mittwoch auch als Sponsor des österreichischen Männer-Volleyball-Meisters aon hotVolleys vorgestellt. “Die neuen Partner haben nicht darauf gepocht, in den Vereinsnamen zu kommen”, sagte Kraetschmer zur APA – Austria Presse Agentur.

Wenn jedoch ein neuer Mäzen komme, der mehr als die anderen auf den Tische lege und sich länger binden wolle, sei die Austria laut ihrem neuen Vorstand zu Gesprächen bereit, meinte Kraetschmer. Der Magna-Konzern, dessen Gründer Frank Stronach vor genau zehn Jahren mit der Verpflichtung von Michael Wagner als Austria-Mäzen eingestiegen ist, von Februar 2000 bis Juni 2007 einen Betriebsführer-Vertrag mit den Wienern geschlossen hatte und bis Juni 2008 noch Hauptgeldgeber war, bleibt dem UEFA-Cup-Starter noch ein Jahr als Sponsor (Akademie und Finanzierung des Spielers Bak) unter mehreren erhalten.

Das Budget für die Profi-Abteilung der Austria beträgt für die Saison 2008/09 14 Mio. Euro, für die Amateure in der Ersten Liga kommen 1,2 Mio. Euro dazu. “Es ist uns gelungen, einen Etat zu erstellen, mit dem wir in der Liga unter den Top 3 sind. Das zu erreichen, wollen wir nun auch auf dem Rasen versuchen und dazu wieder in die Gruppenphase des UEFA-Cups kommen”, sagte Kraetschmer, der in den neuen, klaren AG-Strukturen mit mehr Kontrollrechte für den Profi-Betrieb auch steuerliche Vorteile und ein allgemeines Plus im täglichen operativen Geschäft sieht.

Der Aufsichtsrat der AG, der den zweiköpfigen Vorstand (Parits/Kraetschmer) kontrolliert, setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen, wobei je vier Vertreter der Verein (mit Präsident Katzian als Vorsitzendem, Vizepräsident Rudolf Reisner, Ex-Innenminister Karl Blecha sowie die neue Vizepräsidentin Brigitte Jank oder eine andere Person) sowie der Sponsoren (Minopolis, User, Al Jaber sowie vierter Platz noch offen) sitzen werden.

Die AG, die sich zu 100 Prozent im Besitz des Vereins Austria als Bundesliga-Lizenzanträger (für den Nachwuchs zuständig) befindet, hat zwei Töchter gegründet, die FK Austria Gastro- und Merchandising-GmbH. Die neue, moderne Osttribüne, die derzeit gebaut wird, soll zwischen 10. und 12. Oktober, einem offiziellen UEFA-Länderspiel-Termin (Färöer – Österreich), erfolgen. Ab 2009/10 will die Austria dann eine eigene Nachwuchs-Akademie installieren, Gespräche mit dem Wiener Stadtschulrat seien bereits im Gange.

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