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Aktive Corona-Fälle in Österreich auf über 8.000 angestiegen

Nehammer, Kogler, Kurz, Anschober -
Nehammer, Kogler, Kurz, Anschober - ©Archivbild - APA - Helmut Fohringer
Kurz wollte Maßnahmen schon früher verschärfen - 433 aktiv Infizierte in Vorarlberg.
Fidler rechnet mit "Rot" in Vorarlberg

Die Zahl der aktiv an SARS-CoV-2-Infizierten in Österreich hat am Sonntag die 8.000er-Marke überschritten. Laut Angaben von Innen- und Gesundheitsministerium waren mit Stand 9.30 Uhr 8.100 Menschen aktiv infiziert. Binnen 24 Stunden kamen 621 Neuinfektionen hinzu - am Samstag waren es noch 813. Allerdings wird am Wochenende weniger getestet. Rückläufig sind die Zahlen der im Spital liegenden Patienten.

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Mussten am Samstag österreichweit noch 349 Menschen in Krankenhäusern behandelt werden, waren es am Sonntag 341. Auch die Zahl der auf Intensivstationen behandelten Covid-19-Fälle war deutlich rückläufig - sie sank von 84 Personen am Samstag auf 68 am Sonntag.

Waren am Samstag mehr als 18.000 Tests ins Epidemiologische Melderegister (EMS) eingetragen worden, kamen bis Sonntag rund 12.500 hinzu und somit deutlich weniger als die vergangenen Tage. Im Schnitt der vergangenen sieben Tage lag die Zahl der täglichen Neuinfektionen bei 705.

Bisher gab es in Österreich 38.095 positive Testergebnisse. Mit heutigem Stand (20. September 2020, 09:30 Uhr) sind österreichweit 766 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 29.229 sind wieder genesen.

Der Reproduktionsfaktor lag am Sonntag bei 1,29.

Vorarlberg meldete 38 Neuinfektionen

Was die Neuinfektionen betrifft, entfielen am Sonntag mit 319 erneut die meisten auf die Bundeshauptstadt. 94 zusätzliche Fälle in 24 Stunden gab es in Niederösterreich, 62 in Tirol und 49 in Oberösterreich. Vorarlberg meldete 38 Neuinfektionen in das Epidemiologische Melderegister (EMS) ein, Salzburg 21 und die Steiermark 13. Acht zusätzliche Covid-19-Infizierte wurden in Kärnten registriert.

Die Neuinfektionen seit der letzten Meldung (Samstag - 09:30 Uhr) teilen sich auf die Bundesländer Österreichs wie folgt auf:

  • Burgenland: 8
  • Kärnten: 17
  • Niederösterreich: 94
  • Oberösterreich: 49
  • Salzburg: 21
  • Steiermark: 13
  • Tirol: 62 
  • Vorarlberg: 38
  • Wien: 319

Update 12:00 Uhr: Laut dem Corona-Dashboard der Landesregierung verzeichnet Vorarlberg damit 433 aktiv positive Personen.

Update 16:00 Uhr: Laut dem Corona-Dashboard der Landesregierung verzeichnet Vorarlberg nunmehr 459 aktiv positive Personen. Ein Plus von 39 verglichen mit Samstag 16 Uhr.

Wallner: "2. Lockdown verhindern"

Die "NEUE AM SONNTAG" hat dem Landeshauptmann gefragt:

"Derzeit ist der Großteil der Infizierten in Vorarlberg unter 40 Jahre alt. Über 60-Jährige sind kaum infiziert. Wäre es ein Weg, ähnlich jenem in Schweden, die Älteren zu schützen und die Jungen nicht zu sehr einzuschränken?

Wallner antwortete darauf:

"Die Frage, wie sich der Herbst entwickelt, kann noch nicht beantwortet werden. Wir schauen täglich auf die Entwicklung der Spitalskapazitäten, und es ist ein wesentlicher Parameter für die weitere Infektionsbekämpfung. Derzeit haben wir noch das Glück, dass relativ wenig Spitalsbetten benötigt werden. Aber wir kommen in eine herausfordernde Phase, und es ist noch nicht entschieden, ob die Infektionszahlen stark nach oben gehen und somit auch ältere Bevölkerungsteile wieder mehr infiziert werden. Oder ob es stärker bei einer jüngeren Gruppe bleibt, die den Virus besser verträgt. Am Ende ist das Zentrale, einen zweiten Lockdown zu verhindern."

Kurz wollte Maßnahmen schon früher verschärfen

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wollte laut eigener Aussage schon früher auf das neuerliche Ansteigen der Coronainfektionen reagieren. "Es stimmt, dass ich schon seit Ende des Sommers die Maßnahmen verschärfen wollte", sagte er in der Tageszeitung "Österreich" (Sonntag). Dies sei aber nicht seine alleinige Entscheidung gewesen, verwies er offensichtlich auf Meinungsunterschiede mit den Grünen.

Kurz kritisierte auch eine mangelnde Umsetzung der Maßnahmen. "Ich habe den Eindruck, dass einige die Situation unterschätzt hatten und die Maßnahmen, die nötig gewesen wären, nicht rechtzeitig umgesetzt haben", befand Kurz und im Hinblick auf die Bundeshauptstadt: "Ich hoffe, dass die Situation in Wien nicht außer Kontrolle gerät." Weiterhin zeigte sich der Bundeskanzler aber davon überzeugt, dass sich die Situation im Sommer 2021 wieder normalisieren "kann".

WHO: Suche nach pflanzlichem Heilmittel in Afrika

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt in Afrika die Suche nach pflanzlichen Heilmitteln für Covid-19. Experten der WHO und zweier anderer Organisationen hätten "ein Protokoll für klinische Versuche der Phase 3 eines pflanzlichen Arzneimittels für Covid-19 genehmigt", erklärte die WHO am Samstag in Brazzaville, ihrem regionalen Hauptsitz in Afrika.

Partner der WHO sind das Afrikanische Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention und die Kommission für soziale Angelegenheiten der Afrikanischen Union. "Klinische Studien der Phase 3 sind unerlässlich, um die Sicherheit und Wirksamkeit eines neuen medizinischen Produkts vollständig zu bewerten", hieß es in der Erklärung. "Wenn sich ein Produkt der traditionellen Medizin als sicher, wirksam und von gesicherter Qualität erweist, wird die WHO eine groß angelegte und schnelle lokale Herstellung empfehlen."

Die madagassische Regierung hatte Ende April einen Kräutertrunk auf Basis von Beifuß präsentiert, der angeblich vorbeugend und heilend gegen das neuartige Coronavirus wirken soll. An einer Wirksamkeit des Mittels namens "Covid Organics", das Madagaskars Präsident Andry Rajoelina bewirbt, bestehen jedoch erhebliche Zweifel. Es wurde bisher in keinerlei wissenschaftlichen Studien untersucht.

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(APA)

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