Wie die Tageszeitung “Der Standard” am Dienstag berichtete, seien die Unterlagen nicht nur namentlich eindeutig gekennzeichnet gewesen sein, auf den Papieren befanden sich zudem Honorarnoten aus den Jahren 2003 – 2005, Sozialversicherungsnummern der Patienten und auch die jeweilige Diagnose.
Die roten Akten-Ordner sollen von Freitagabend bis Montag “für jedermann” frei zugänglich gewesen sein, wie ein Anrainer im „Standard“ zitiert wird. Auch der Zeitung selbst sollen einige der Ordner vorliegen, in denen die sensiblen Patientendaten einfach von jedem Vorbeikommenden “erblättert” werden konnten.
Psychotherapie-Ordner “von Putzfrau” entsorgt?
Weggeworfen wurden die Rechnungsunterlagen laut der Tageszeitung von dem im besagten Hauses ansässigen Verein der Wiener Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung (WGPV). Dieser ist einer jener beiden Organisationen, die in Wien die Vergabe und die Abrechnung der Stundenkontingente für Psychotherapie auf Krankenkasse koordiniert.
WGPV-Vorstand Heinz Laubenreuter bestätigte und bedauerte laut “Standard” den Vorfall, betonte dabei aber: ” Das war unsere Putzfrau. Sie hat einen Fehler gemacht.”
Dass in diesem Fall eine grobe Verletzung von Datenschutz vorliegt, erläutert Datenschutzexperte Hans G. Zeger in der Tageszeitung weiters. Derart sensible Dokumente müssten so vernichtet werden, dass kein Dritter mehr eine Einsicht bekommt. Man müsse sie etwa durch den Reißwolf ziehen oder die Entsorgung einer darauf spezialisiertes Firma überlassen. Eine solche Firma habe der WGPV laut Laubenreuter allerdings nicht unter Vertrag.