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Akrobatik trifft Zeitgeist

Sebastian Berger und Christiane Hapt zeigten im Freudenhaus mit ihrem neuen Stück InSTABIL wie Circuskunst 2022 aussehen kann.
Sebastian Berger und Christiane Hapt zeigten im Freudenhaus mit ihrem neuen Stück InSTABIL wie Circuskunst 2022 aussehen kann. ©cth
Cie Fenfire begeisterten das Freudenhaus-Publikum.
Akrobatik trifft Zeitgeist

Lustenau. „inSTABil“, heißt das neue Stück vom Kulturverein Fenfire. Cie Fenfire feierte vergangene Woche Premiere im Lustenauer Freudenhaus und sorgte an zwei Abenden für außergewöhnliche Circus-Atmosphäre, wie sie nur die Kulturstätte vom Caravan-Team rund um Roman Zöhrer und Lisa Marie-Berkmann bieten kann.

Das virtuose Bühnenstück über Balance und Gemeinsamkeit passt perfekt zur aktuellen Weltlage. Sebastian Berger und Christiane Hapt setzen sich in ihrem neuen Werk mit der Stabilität und dem Gleichgewicht künstlerisch und experimentell auseinander. Die Welt im Gleichgewicht halten, die gute alte Stabilität – ein wünschenswerter Status für Land, Menschen, Objekte und Beziehungen. In diesen Tagen mehr denn je. Doch begleitet uns dieses Thema nicht ein Leben lang – und eigentlich täglich, im Moment vielleicht etwas intensiver?

Ganz neue Eindrücke von Circuskunst

Berger und Hapt demonstrieren in „InSTABil“, dass die Herausforderung und das Spannende gerade darin liegen – in der Unberechenbarkeit. Als „spannend“ empfand auch das Publikum den Auftritt von Cie Fenfire und ihrer kreativen Akrobatik rund um das Jonglieren mit Stäben und dankte es den Künstlern mit viel Applaus. „Einzigartig, noch nie so gesehen, Jonglierkunst einmal ganz anders, berührend“, waren nur einige Stimmen, die man aus den Zuschauerrängen vernahm.

Gastgeber Roman Zöhrer betonte am Freitagabend, dass das Freudenhaus genau Platz für solche Produktionen bieten soll: „Uns liegt besonders am Herzen, neben Circus-Hochkarätern aus der ganzen Welt, auch Produktionen aus Österreich wie Fenfire eine Bühne zu geben und so ein breites Repertoire in unserem Programm zu schaffen.“

Das Projekt Fenfire wurde 2004 von Sebastian Berger und einigen anderen ambitionierten Künstlern in Wien gegründet und arbeitete und lehrte in ganz Europa das Handwerk der Objektmanipulation. Seit 2016 forciert Fenfire das Genre des zeitgenössischen Zirkus in Österreich durch Aufklärungs- und Lobbyarbeit sowie Produktion von Stücken. Beim Freudenhaus-Publikum kam die moderne Circuskunst auf jeden Fall an.

Die nächste Premiere in Lustenau steht bereits am Wochenende an. Am Samstag gastiert dann Carmela de Feo mit ihrem neuen Stück „Meine besten Knaller“ im Freudenhaus. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf „anrüchig, schlüpfriges, bösartiges Kabarett aus dem Ruhrpott freuen“. (cth)

Alle Infos zum Programm und Ticketverkauf unter: www.freudenhaus.or.at

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