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AKH-Chef rügt suspendierte Mitarbeiter

Das AKH hat einen neuen Skandal am Hals
Das AKH hat einen neuen Skandal am Hals ©APA (Archiv/Fohringer)
Der ärztliche Leiter des Wiener Allgemeinen Krankenhauses, Reinhard Krepler, hat am Mittwoch zu den Korruptionsvorwürfe gegen das AKH Stellung genommen. Er kritisierte das Verhalten jener Mitarbeiter, die einen Unternehmer im Zusammenhang mit der Vergabe eines Reinigungsauftrages unter Druck gesetzt haben sollen. "Die Vorgangsweise ist völlig inakzeptabel." Die Betreffenden wurden suspendiert.

Kritisiert werden von der AKH-Führung Aussagen gegenüber dem Chef der nicht zum Zug gekommenen Firma. Beamte sollen den Mann vor einer Beeinspruchung des Vergabeverfahrens gewarnt haben – inklusive der Drohung, dann nie wieder im AKH tätig werden zu können. Entsprechende Telefonprotokolle wurden nun im “Falter” veröffentlicht. Die Unterlagen sollen schon vor Monaten vom AKH an die Korruptionsstaatsanwaltschaft übermittelt worden sein.

Der Wirbel rund um den Wechsel der Reinigungsfirmen hat aber noch weitere Konsequenzen: Es werden alle Auftragsvergaben im AKH seit 2008 stichprobenartig überprüft, und zwar von einem externen Unternehmen. Zudem werden zwei Leitungsposten neu ausgeschrieben. Konkret geht es um zwei Abteilungen, die der Verwaltungsdirektion unterstehen und die zum Teil mit der Abwicklung der umstrittenen Vergabe betraut waren.

Konkret geht es bei den Vorwürfen um die mutmaßliche Drohung gegen den Reinigungsunternehmers Janus, der seit 2000 für die Hygiene im AKH verantwortlich war und nun das Haus verlassen muss. Obwohl die Janus-Gruppe um drei Millionen Euro pro Jahr billiger anbot als ein Konkurrenzunternehmen, habe sie den Kürzeren gezogen.

Janus wollte daraufhin beim Vergabekontrollsenat Beschwerde einlegen und wurde von den Spitzenbeamten des AKH vorgeladen. Am Beginn eines vertraulichen, aber mitgeschnittenen Gesprächs soll ein Beschuldigter gedroht haben, dass der Unternehmer nie wieder einen Auftrag der Stadt Wien erhalten werde, wenn er seinen Einspruch nicht zurückziehe. Ein anderer Beamter riet Janus, er möge “keine Brösel machen”, sondern sich arrangieren.

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