AK fordert weiterhin Bremse für Mieterhöhungen

Die Wohnkosten sind seit der Finanzkrise 2008 fast doppelt so stark gestiegen wie die Inflation, wie die AK vorrechnete. Demnach legten die Nettomieten im Privatsegment im Schnitt um 71 Prozent zu, während die allgemeine Teuerung 2008 bis 2022 auf nur 36 Prozent kam. Im Mai verteuern sich die Richtwertmieten für Bestandsverträge weiter um rund 8,5 Prozent zu, im Juli die Kategoriemieten um 5 Prozent.
Die Arbeiterkammer fordert eine Bremse für Mieterhöhungen
Die AK bekräftigte am Freitag ihre Forderung nach einer Mietpreisbremse. Geht es nach den Verbraucherschützerinnen und -schützern sollen die Mieten "nicht öfter als einmal im Jahr erhöht werden" - und die Anhebung soll auf 2 Prozent begrenzt werden. Das soll so lange gelten, "bis es zu einer großen Mietrechtsreform kommt, die längst überfällig ist".
"Privaten Mieten sind doppelt so stark angestiegen wie Preisniveau"
"Die privaten Mieten sind doppelt so stark angestiegen wie das allgemeine Preisniveau", kritisierte AK-Wohnpolitikexperte Walter Rosifka in einer Aussendung. "Mieter:innen im privaten Segment zahlten in Wien 2022 pro Quadratmeter durchschnittlich sogar 93 Prozent mehr als noch 2008." Der Anstieg der Richtwertmieten ab kommender Woche betreffe österreichweit rund 380.000 Haushalte, davon 270.000 in Wien.
Mieter wüssten nicht mehr, wie sie die Mietkosten stemmen sollen
Viele Mieterinnen und Mieter wüssten nicht mehr, wie sie ihre Mietkosten stemmen sollen, betonte Rosifka. "Junge, Menschen mit weniger Einkommen oder Alleinerzieher:innen etwa können sich die eigenen vier Wände nicht mehr leisten - viele schrammen schon jetzt an der Armutsgrenze aufgrund der vielen Teuerungen." Es brauche jetzt eine "dauerhafte Entlastung" der Mieterinnen und Mieter sowie eine "wirkungsvolle Dämpfung" der Inflation. Eine ordentliche Begrenzung der Mietanhebungen schaffe beides auf einen Streich.
(APA/Red)