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AK fordert Anhebung des Arbeitslosengelds

Die Arbeiterkammer NÖ fordert eine Anhebung des Arbeitslosengelds. Grund: Wegen der Inflation reiche ein durchschnittliches Einkommen nicht mehr aus, um im Fall von Arbeitslosigkeit eine Ersatzleistung über der Armutsgrenze zu erhalten, erklärte Marc Pointecker von der AK-NÖ am Montag im Ö1-"Morgenjournal".

Im Durchschnitt betrage das Arbeitslosengeld derzeit 772 Euro pro Monat und liege damit unter der offiziellem Armutsgefährdungsschwelle.

Im Vergleich zu 2000 sei das Arbeitslosengeld heute real um vier Prozent weniger wert, die Notstandshilfe um acht Prozent weniger. Letztere betrage durchschnittlich 595 Euro. Die AK fordert eine Anhebung der sogenannten Ersatzrate: In Österreich macht das Arbeitslosengeld 55 Prozent des Letztgehalts aus. Im EU-Durchschnitt seien es dagegen “fast 70 Prozent”, so Pointecker.

Insgesamt beziehen AK-Zahlen zufolge derzeit 177.000 Menschen Arbeitslosengeld unter der Armutsgrenze. Mindestens 2.149 Euro brutto Gehalt pro Monat sind laut Pointecker nötig, um beim Arbeitslosengeld über der bereinigten Armutsgrenze zu bleiben. Besonders betroffen seien Frauen, die oft in Niedriglohn-Branchen oder in Teilzeit-Arbeitsverhältnissen tätig seien: 75 Prozent der Frauen seien im Fall von Arbeitslosigkeit “von Armut bedroht”, insgesamt seien es über 60 Prozent aller Arbeitnehmer in Österreich.

Die Armutskonferenz schloss sich am Montag in einer Aussendung den AK-Forderungen an und verwies auf das Beispiel Dänemark, wo “eine ausreichende Existenzsicherung nicht den Anreiz für Erwerbsarbeit mindert”, sprich: wo bei einer Nettoersatzrate von 90 Prozent die Verweildauer in der Arbeitslosigkeit geringer sei als in Österreich.

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