AA

After the Wedding - Kritik und Trailer zum Film

Michelle Williams spielt die Amerikanerin Isabel, die in Indien ein Waisenhaus leitet. Eine reiche New Yorker Geschäftsfrau (Julianne Moore) verspricht ihr eine Millionenspende. Doch beim persönlichen Kennenlernen in den USA kommt ein altes Geheimnis ans Licht, dass für alle dramatische Folgen hat.

"After the Wedding", ein US-Remake von Susanne Biers Melodram aus dem Jahr 2006, ist ein herausragendes Beispiel für hochklassige Mittelmäßigkeit. Der Drehbuchautor und Regisseur Bart Freundlich hat die zwei männlichen Hauptrollen gegen weibliche ausgetauscht, aber der Film ist emotional nicht tief genug, um sich auszuzahlen. Ab Freitag im Kino.

After the Wedding - Kurzinhalt zum Film

"After the Wedding" basiert auf dem dänisch-schwedischen Filmdrama "Nach der Hochzeit" ("Efter brylluppet"), das von der Oscar-prämierten Regisseurin Susanne Bier ("In einer besseren Welt", 2010) inszeniert und 2007 für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert wurde. Zwölf Jahre später hat der US- Filmemacher Bart Freundlich den Ort der Handlung von Dänemark nach New York verlegt, die männlichen Schauspieler Rolf Lassgard und Mads Mikkelsen mit Frauen ausgetauscht und Michelle Williams und Julianne Moore in den Rollen der Idealistin und Millionärin besetzt.

Der Film beginnt in Indien, wo Isabel (Michelle Williams) sich um verarmte Kinder kümmert. Aber das Waisenhaus, in dem sie arbeitet, braucht Geld. Da meldet sich eine mysteriöse, amerikanische Philanthropin namens Theresa (Julianne Moore), die möglicherweise Isabels finanzielle Gebete erhört. Isabel fliegt nach New York, um sich den Scheck abzuholen, aber die besondere Behandlung, die sie erhält - ein eigener Chauffeur und ein Luxushotel - irritieren sie. Was glaubt diese Frau mit ihrem Geld kaufen zu können? Und warum will sie in etwas investieren, an dem sie anscheinend so gut wie kein wirkliches persönliches Interesse hat?

Die Antwort auf diese Frage wird klarer und komplizierter, sobald Isabel höflich dazu gezwungen wird, an der Hochzeit von Theresas Tochter Grace (Abby Quinn) teilzunehmen, und ihr erschrockener Blick auf den Vater der Braut (Billy Crudup) fällt. Die beiden kennen sich. Wie aus dem Titel hervorgeht, spielt sich der größte Teil des Dramas nach der Hochzeit ab, mit einigen Enthüllungen, die am besten nicht verraten werden.

After the Wedding - Die Kritik

Die Frage, die sich natürlich bei jedem Versuch, einen vorhandenen Film neu zu verfilmen, stellt, ist ganz einfach: Wozu die Mühe? Wenn ein Film gut genug ist, um ein Remake zu inspirieren, bedeutet das dann nicht, dass er eigentlich keines braucht? Und wenn der Sinn der neuen Version darin besteht, Änderungen am Original vorzunehmen, riskiert man dann nicht, einige der Elemente zu verlieren, die den ersten Film zu etwas Besonderem gemacht haben?

Bart Freundlich, der Regisseur und Autor von amerikanischen Indie-Dramen wie "Das Familiengeheimnis" (1997), hat sich mit diesen Fragen ganz klar auseinandergesetzt. Es ist eine interessante Idee, aber es reicht nicht die Geschlechter in dieser Geschichte einfach umzudrehen.

Obwohl es ihm erlaubt, eine hochkarätige Starbesetzung, einschließlich seiner Ehefrau Julianne Moore, einzustellen, entstehen einige erzählerische Probleme, die er nicht erfolgreich lösen kann. Bestimmte Handlungselemente, die im Susanne Biers Version Sinn machten, sind in diesem weniger logisch, besonders wenn man die Unterschiede in den Beziehungen zwischen Müttern und Kindern sowie Vätern und Kindern betrachtet.

Enthüllungen führen zu weiteren Enthüllungen und dann zu Auseinandersetzungen. Aber der Film geht nicht unter die Haut, wie es ein großes Melodram sollte. Weil diese Charaktere sich so sehr zurückhalten, kann es schwierig sein, sich in sie voll und ganz hineinzuversetzen.

Williams und Moore (zuletzt großartig in dem englischsprachigen Remake "Gloria Bell") liefern beide nuancierte Leistungen in ihren gemeinsamen Szenen. Niemand macht so leise Stürme wie Williams, aber man wünscht sich, dass das Brennen in ihren Augen in etwas Nukleares explodiert. Zu viele Szenen werden abrupt beendet, während einige wichtige Konfrontationen entweder vermieden oder nicht vollständig gezeigt werden. Wir warten darauf, dass diese Seifenoper so richtig zu schäumen beginnt, aber es passiert nicht. Lieber noch einmal das Original ansehen.

Alle Spielzeiten auf einen Blick

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Kinostarts
  • After the Wedding - Kritik und Trailer zum Film
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen