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Affäre um CO2-Steuerbetrug: Festnahme am Wiener Flughafen

Wien/Frankfurt. Im Skandal um Steuerbetrug beim Handel mit Luftverschmutzungsrechten ist ein weiterer Tatverdächtiger festgenommen worden, er ging den Ermittlern am Flughafen Wien-Schwechat ins Netz.

Der 55-jährige Schweizer sei den Ermittlerin bereits am vergangenen Mittwoch sei den Ermittlern am Flughafen Wien ins Netz gegangen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Montag mit. Der Mann befinde sich derzeit in Wien in Auslieferungshaft.

125 Millionen Steuern hinterzogen

Der Beschuldigte soll für den Aufbau und die Kontrolle eines komplexen internationalen Kontengeflechts mit mehreren Gesellschaften verantwortlich gewesen sein, das zur Umsatzsteuerhinterziehung genutzt worden sein soll. Er soll dabei von August 2009 bis April 2010 als Mitglied einer Bande für die Hinterziehung von 125 Mio. Euro Umsatzsteuer verantwortlich gewesen sein.

Kompliziertes Firmengeflecht

Bei dem betrügerischen Handel mit Luftverschmutzungsrechten (CO2-Zertifikate) wurden nach Erkenntnissen der Ermittler über deutsche Gesellschaften Emissionsrechte aus dem Ausland gekauft und im Inland über Zwischenfirmen weiterverkauft, ohne Umsatzsteuer zu bezahlen. Die jeweils letzte Gesellschaft in der Kette veräußerte die Papiere wieder ins Ausland. Dafür ließen sich die Betrüger vom Finanzamt Umsatzsteuer zurückerstatten, die nie gezahlt worden war.

Deutsche Bank als Drehscheibe

Die Ermittlungen laufen seit Jahren. Gegen sieben derzeitige Mitarbeiter und einen ehemaligen Mitarbeiter der Deutschen Bank wurde Mitte August Anklage erhoben. Der Vorwurf: schwere bandenmäßige Steuerhinterziehung. In einem ersten Prozess 2011 war festgestellt worden, dass etliche Händler die schmutzigen Geschäfte über die Deutsche Bank abwickelten. Die Bank erklärte wiederholt, sie kooperiere mit den Ermittlern. (red/APA)

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