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Ärztekammer NÖ: Generelle Impfpflicht muss kommen

Wichtig sei, Impfskeptiger besser aufzuklären.
Wichtig sei, Impfskeptiger besser aufzuklären. ©APA/BARBARA GINDL
Die niederösterreichische Ärztekammer setzt ihren Kampf für die generelle Impfpflicht weiterhin fort. Nur so könne eine Herdenimmunität, etwa bei Masern, erreicht werden.
Kein Kindergarten-Zugang für Impfgegner

Die niederösterreichische Ärztekammer will die Diskussion um die Einführung einer generellen Impfpflicht “ernst nehmen und weiterführen”. Vizepräsident Dietmar Baumgartner traf diese Feststellung am Donnerstag unter Berücksichtigung der Tatsache, “dass speziell gegen Masern in Österreich eine unzureichende Durchimpfungsrate zur Erlangung einer Herdenimmunität besteht”.

Ärzte und Apotheker halten am 16. März in St. Pölten den 10. NÖ Impftag ab. Die Veranstaltung werde sich intensiv mit der Rolle von Schutzimpfungen als Resilienzfaktor auseinandersetzen. Sie diene der gemeinsamen Fortbildung, wurde bei einer Pressekonferenz in Wien betont.

Impfskeptiker werden immer mehr

Karl Zwiauer, Impftag-Initiator und Mitglied des Impfgremiums des Gesundheitsministerium, wies darauf hin, dass Impfungen einen außerordentlichen Gesundheitsbeitrag leisten und zunehmend als wesentlicher Faktor der Resilienz, also der gesundheitlichen Widerstandsfähigkeit, verstanden würden. Durch die Ablehnung von Impfungen fehle allerdings in vielen Staaten Europas diese Impfresilienz.

Impfen bringe persönlichen und gesellschaftlichen Nutzen und sei “die effektivste und kostengünstigste Maßnahme”, sich vor gewissen Krankheiten zu schützen, betonte der Impfreferent der Ärztekammer, Robert Weinzettel. Er bedauerte, dass die Gruppe der Impfskeptiker und -gegner seit Jahren anwachse.

Bereits 58 Masern-Fälle in diesem Jahr

Maria Paulke-Korinek, Abteilungsleiterin Impfwesen im Gesundheitsministerium, verwies bei der Pressekonferenz auf vier Prozent “harte Impfgegner” und 31 Prozent Impfskeptiker. Letztere müssten entsprechend informiert werden, “damit sie sich für Impfungen entscheiden”. Zum Thema Masern sagte Paulke-Korinek, dass in diesem Jahr bis 1. März bereits 58 Fälle gemeldet worden seien. Es handle sich um eine schwere Infektionskrankheit, die alle Altersgruppen betreffen könne. Daher: “Versäumte Impfungen können und sollen in jedem Lebensalter nachgeholt werden.”

Peter Gonda, Präsident der Apothekerkammer Niederösterreich, bezeichnete Beratung und Aufklärung bzw. die Bereitstellung von Impfstoffen als Hauptaufgaben der Pharmazeuten. Aktionen würden dazu beitragen, die Durchimpfungsraten zu erhöhen. Gonda verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Pneumokokken-Impfaktion noch bis 31. März, die FSME-Impfaktion bis 31. August andauere.

(APA/red)

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