AA

Ärztekammer kritisiert Corona-Schnelltests bei Hausärzten

Die ÖAK übr scharfe Kritik an der Antigen-Teststrategie bei Hausärzten.
Die ÖAK übr scharfe Kritik an der Antigen-Teststrategie bei Hausärzten. ©Photo by Philippe LOPEZ / AFP (Sujet)
Am Donnerstag übte die Österreichische Ärztekammer (ÖAK) Kritik an den seit heute möglichen Antigen-Schnelltests bei niedergelassenen Ärzten. Ordinationen würden derzeit in Anfragen untergehen.
Antigen-Tests beim Hausarzt möglich

Zwar werde die Möglichkeit der Testungen auf freiwilliger Basis weiterhin begrüßt, allerdings würden "halbgare Lösungen" Patienten verunsicher, außerdem gehen Ordinationen in Anfragen unter, hieß es in einer Aussendung. Auch sei die Verordnung ohne Einvernehmen mit der Ärztekammer erlassen worden, kritisierte diese.

Corona-Schnelltests beim Hausarzt: Viele offene Punkte

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) habe die Vorgehensweise nicht zu Ende gedacht. "In der konkreten Frage ist noch nicht einmal geklärt, welche und wie viele Ärztinnen und Ärzte mitmachen, die Abrechnung ist noch unklar - ja nicht einmal die Tests stehen schon zur Verfügung", sagte Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte.

Anschober hatte am Mittwoch in einer Pressekonferenz gesagt, dass es ausreichend Tests gebe. Das Gesundheitsministerium betonte am Donnerstag, dass die Kosten für die Tests vom Bund übernommen und über die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) abgerechnet werden.

ÖAK übt scharfe Kritik

Steinhart forderte das Gesundheitsministerium auf, die Finanzierung der zentralen Infektionsordinationen in Wien und anderen Ballungsräumen anzugehen. Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres betonte am Donnerstag erneut, dass die Coronavirus-Schnelltests in den meisten Ordinationen in Wien nicht durchgeführt werden können, da die räumlichen Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind. "Die Verordnung des Ministers ist nicht im Einvernehmen mit der Kammer erlassen worden, wesentliche Gespräche wurden nicht zu Ende geführt oder gar nicht mit uns gesucht. Die für Wien geplante Lösung mit Containern ist auch noch nicht fertig verhandelt", kritisierte er.

Erhebliche Zusatzbelastung für Hausärzte

Edgar Wutscher, Obmann der Bundessektion Allgemeinmedizin, berichtet von erheblicher Zusatzbelastung der Hausärzte: "Ärztinnen und Ärzte werden nun überrannt, obwohl wesentliche Kernpunkte noch offen sind. Selbst wenn sie gerne testen möchten, können sie das noch nicht, weil die Tests nicht da sind. Es kann nicht sein, dass Ärztinnen und Ärzte, die derzeit ohnehin unter Dauerbelastung stehen, diesen Schnellschuss ausbaden müssen."

Anschober gegen Ärztekammer-Kritik

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat am Donnerstag die Kritik der Österreichischen Ärztekammer an den Antigentests im niedergelassenen Bereich zurückgewiesen. Er verwies in einer Aussendung auf "enormen Zuspruch - ganz viele Ärztinnen und Ärzte wollen in den nächsten Tagen und Wochen in diese neue Möglichkeit einsteigen".

Der Gesundheitsminister verwies darauf, dass es im Vorfeld "intensive Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Ärztekammer und vielen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten" gegeben habe. Auch die Österreichische Gesundheitskasse sei in die Vorbereitungen eingebunden gewesen.

Alle Infos zum Coronavirus

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Ärztekammer kritisiert Corona-Schnelltests bei Hausärzten
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen