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Admira gewinnt rassiges Derby in St. Pölten mit 4:2

Im dritten Saisonduell kann die Admira den NÖ-Rivalen SKNV erstmals bezwingen. Die Südstädter gewannen das Derby auswärts verdient mit 4:2 und dürfen weiterhin den Titel bzw. den damit verbundenen Aufstieg ins Visier nehmen.

„Das wird kein fades Spiel“, hatte Admiras neuer Trainer Didi Kühbauer vor dem NÖ-Derby in St. Pölten angekündigt. Und er behielt Recht. Der SKNV und die Admira schenkten einander nichts, begannen wie aus der Pistole geschossen. Gleich mit dem ersten ernst zu nehmenden Angriff (5.) schoss Michael Wojtanowicz mit seinem „schwachen“ Rechten St. Pölten 1:0 in Führung. Gerade einmal zwei Minuten später zirkelte Admiras Filigrantechniker Patrik Jezek einen Freistoß knapp über das Lattenkreuz. St. Pöltens Keeper Thomas Vollnhofer wäre jedoch zur Stelle gewesen.

Ein paar rassige Zweikämpfe auf nassem Terrain (im strömenden Regen) später setzte sich Marcus Hanikel gegen Vait Ismaili auf der rechten Außenbahn durch und über Günter Friesenbichler kam der Ball zum völlig freistehenden Jezek, der unbedrängt zum 1:1 (18.) ausglich.

Danach übernahm Admira das Kommando. Hanikel und Friesenbichler tappten aber nahezu im Minutentakt in die St. Pöltner Abseitsfalle; und bei einer Flanke von Rene Schicker kam Hanikel nicht richtig an den Ball (28.). Dass Schiri Louis Hofmann in der ersten halben Stunde ohne Gelbe Karte auskam, kann man als mutig bezeichnen.

Nachdem sich St. Pölten wieder ein wenig zu fangen schien, fuhr Admira einen Bilderbuch-Konter: Hanikel stürmte diesmal auf der linken Seite Christian Schaller auf und davon und seinen scharfen Querpass verwertete Friesenbichler im Rutschen zum 2:1 für die Admira (36.). Anschließend war St. Pölten wieder etwas initiativer, Admira ließ aber vor der Pause keine Torchance des NÖ-Rivalen mehr zu.

Nach Wiederanpfiff war es erneut Friesenbichler, der als erster für Gefahr sorgte – eine Flanke von Rene Schicker konnte er per Kopf aber nicht auf das Tor verlängern. St. Pölten fand erst in der 59. Minute eine gute Gelegenheit vor: Wojtanowicz setzte die gut getimte Flanke von Michael Ambichl jedoch neben das Tor.

Das Spiel blieb weiter rassig. Kurz darauf fuhr Admira erneut einen schönen Konter und brachte Hanikel in eine 1:1-Situation mit Vollnhofer, der blendend reagierte und den Ball entschärfte. Nach einer Unachtsamkeit von Gernot Plassnegger (die er selbst mit einem Foul auszubügeln versuchte) bekam St. Pölten einen Freistoß nahe des Strafraum-Ecks zugesprochen, den Jiri Lenko schön aufs lange Eck hob und Michael Popp zum 2:2 verwertete. Ein Tor, das man Keeper Patrick Tischler – der ansonsten in seinem ersten Spiel von Beginn an stets gute Figur machte – vielleicht ankreiden kann. Kurz darauf fing er einen Freistoß von Lenko auch gleich wieder souverän herunter.

Zehn Minuten vor Schluss hatte dann Hanikel seine beste Szenen und entschied das Spiel: Erst stoppte er eine Friesenbichler-Flanke per Brust ideal und schoss halbvolley zum 3:2 für Admira ein (79.), dann bediente er Joker Martin Pusic (82.) ideal, der Vollnhofer umkurvte und zum 4:2 für die Südstädter einschoss. Für Kühbauer war das dann zuviel des Guten. Wegen exzessiven Jubelns schickte ihn Schiri Hofmann, der ihn zuvor schon verwarnt hatte, auf die Tribüne. Damit hatten die St. Pöltner „Fans“ auch noch mal etwas zu bejubeln. Sportlich gab es dann nämlich nichts mehr zu Feiern. Admira gewann letztlich verdient 4:2.

Martin Scherb (Trainer SKNV St. Pölten): “Meine Mannschaft hat brav gekämpft und nie aufgegeben. Am Ende hat sich die bessere Qualität durchgesetzt. Hanikel ist durch unsere Abwehr durchgegangen wie ein warmes Messer durch Butter.”

Didi Kühbauer (Trainer Admira): “Ich muss meiner Mannschaft ein riesiges Lob aussprechen, wie sie das schnell 0:1 weggesteckt hat und auch das 1:2 dann noch umgedreht hat.“ Zu seinem Ausschluss scherzhaft: „Das nächste Mal lasse ich halt die Emotionen zu Hause.“ Nachsatz: „Das gehört einfach dazu zum Fußball, ich erwarte ja auch von meiner Mannschaft, dass sie mit Emotionen an das Ganze herangeht.”

Markus Hanikel (Admira-Spieler): “Wir haben wieder viel Selbstvertrauen getankt und werden nun versuchen, auch die letzten vier Spiele alle zu gewinnen.”

ADEG Erste Liga (29. Runde):
SKNV St. Pölten –FC Trenkwalder Admira 2:4 (1:2)
St. Pölten, Voith-Platz, 1.200 SR: Hofmann

Torfolge: 1:0 (5.) Wojtanowicz, 1:1 Jezek (18.), 1:2 (36.) Friesenbichler, 2:2 (71.) Popp, 2:3 (79.) Hanikel (80.), 2:4 (82.) Hanikel

St. Pölten: Vollnhofer – Zwierschitz, Schaller (80. Becirovic), Popp, Ismaili (39. Gruberbauer) – Fallmann – Ambichl, Zellhofer (57. Mössner), Thürauer, Lenko – Wojtanowicz
Admira: Tischler – Plassnegger, Windbichler, Dibon, A. Schicker -  R. Schicker (54. Krammer), Schachner, Horvath (75. Cemernjak), Jezek (65. Pusic) – Hanikel, Friesenbichler

Gelbe Karte: Ismaili (38. Foul) bzw. Plassnegger (70. Foul)
Die Besten: Fallmann bzw. Hanikel, Friesenbichler

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