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Abwärtstrend für Arbeitsmarkt bis 2011

Schwarzach - Die aktuelle Wirtschaftslage in Vorarlberg ist gut, doch die Prognose bis 2011 verheißt einen Abwärtstendenz. Das ergab eine von der Arbeiterkammer Vorarlberg in Auftrag gegebene Studie.

Der Wirtschaftsaufschwung im Jahr 2006 fällt laut Studie nicht nachhaltig aus. Aber es sei noch nicht zu spät, sich auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten, so AK-Präsident Hubert Hämmerle.

Das reale Wirtschaftswachstum in Vorarlberg betrug der Studie zufolge 2006 3,8 Prozent, auch für 2007 und 2008 sind die Prognosen positiv. Der Wert wird sich deutlich über der Drei-Prozent-Marke bewegen. Ab 2009 dürfte diese Entwicklung aber trotz des wettbewerbsfähigen Technologiesektors an Dynamik verlieren. Zudem werde der Fachkräftemangel bestehen bleiben. Laut Hämmerle ist das auf Versäumnisse der Unternehmen bei der Facharbeiterausbildung zurückzuführen.

Wie die AK-Studie errechnete, wird der Bedarf an Arbeitsplätzen weiter steigen, im Jahr 2011 werden in Vorarlberg rund 141.000 Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Zusätzliche Arbeitsplätze entstehen in erster Linie im Dienstleistungsbereich, Job-Verluste seien bei der Sachgütererzeugung zu erwarten. In den kommenden fünf Jahren werden insgesamt 2.600 Arbeitsplätze in der Textilindustrie verloren gehen, so die Prognose. Das werde sich auch durch den Technologiesektor nicht kompensieren lassen. Zudem werden laut der Studie atypische Beschäftigungsverhältnisse zunehmen, das Arbeitskräfteangebot wird sich zuwanderungsbedingt und durch mehr Frauen am Arbeitsmarkt ausweiten. Auch die Zahl der Pendler wird wachsen.

Die Arbeitslosigkeit wird von 7.300 Personen im Jahr 2002 auf 11.000 Personen im Jahr 2011 steigen. Besonders davon betroffen werden jugendliche Berufseinsteiger und Personen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft sein. Die Aussichten seien Besorgnis erregend und könnten nur durch gezielte Initiativen und vorausschauendes Handeln der Arbeitgeber bekämpft werden, erklärte Hämmerle. „Besonders in punkto Weiterbildung haben die Vorarlberger Unternehmen noch Aufholbedarf. Es ist wichtig, sofort auf die Entwicklung zu reagieren, damit in Zukunft so viele Menschen wie möglich einer Beschäftigung im Land nachgehen können“, so Hämmerle.

Auch die Politik müsse auf die Perspektiven des Arbeitsmarktes angemessen reagieren, forderte der AK-Präsident. Kinderbetreuungseinrichtungen müssten stärker gefördert werden, ebenso wie die Ausbildung von Berufseinsteigern. Zudem sollten Arbeitgeber für Erwerbstätige ab 45 Jahren gerüstet sein und in Weiterbildung investieren. Hämmerle forderte, dass der Arbeitsmarkt nicht geöffnet wird bzw. dass die Übergangsfristen für die EU-Oststaaten nicht aufgehoben werden. Außerdem müssten Unternehmensneugründungen in höherem Maß unterstützt werden.

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