In den kommenden zwei Monaten findet die sogenannte Entfrachtung statt, bei der sämtliche nicht für die Statik wichtigen Elemente wie Türen, Fenster oder Einbauten entfernt werden. Bis April sind die oberirdischen Gebäudeteile verschwunden.
Insgesamt müssen sich die Bauarbeiter um ein 80.000 Quadratmeter großes Gelände kümmern, das nicht nur den Süd-, sondern auch den Ostbahnhof und die Bahnsteigkörper umfasst. So wird bereits ab Anfang Februar die vorgelagerte Wipark-Garage abgetragen. Der Bus-, Tram- und S-Bahn-Verkehr bleibt dabei durchgängig aufrecht.
Aufwendiger wird sich dann der Abbruch der zwei unter dem Südbahnhof befindlichen Bunker gestalten, für den ab April bis zu zehn Wochen veranschlagt sind, so Martin Taborsky vom Bauunternehmen Porr. Die zwei Anlagen mit je 600 Quadratmetern und bis zu drei Meter dicken Wänden wurden ab 1939 errichtet. 1946/47 dienten sie als Notschlafstelle für Ausgebombte, später zogen Modelleisenbahnfreunde ein und bauten hier eine der größten Anlagen Österreichs, die allerdings vor eineinhalb Jahren weichen musste.
Insgesamt werden 90 Prozent des Abbruchmaterials, das sich auf rund 225.000 Kubikmeter belaufen wird, entweder an Ort und Stelle oder anderswo wiederverwertet. So kommen allein 80.000 Kubikmeter Betonabbruch erneut zum Einsatz. Die restlichen Materialien, rund 65 Prozent des Abbruchs, werden via Schiene abtransportiert. Insgesamt kostet der Abbruch am gesamten Hauptbahnhofareal 65 Mio. Euro. Allerdings ersparen sich die ÖBB beim Neubau durch das Recycling einige Millionen.