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Ab heute U-Bahn mit Klima!

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Rechtzeitig vor der Eröffnung der U-Bahn-Verlängerung nach Leopoldau stellen die Wiener Linien am Mittwoch nun endlich ihre neuen Garnituren, die so genannten "V-Wagen", in Dienst.

Nach einer Einigung mit dem Verkehrsministerium erteilte die Wiener Eisenbahnbehörde MA 64 am vergangenen Mittwoch die „uneingeschränkte Betriebsbewilligung“. Die lang erwarteten klimatisierten Züge gehen nun im Laufe dieser Woche in Betrieb.

Zuvor hatte das kommunale Verkehrsunternehmen ein Evakuierungskonzept sowie die vom Verkehrsarbeitsinspektorat verlangten Nachweise zur Ausstattung und Betriebsführung der Fahrzeuge nachgereicht. Diese wurden von den zuständigen Sachverständigen positiv beurteilt. Am Fahrzeug oder am ursprünglichen technischen Konzept hätten keinerlei Änderungen vorgenommen werden müssen, betonte man bei den Wiener Linien.

Vorausgegangen war ein heftiger politischer Schlagabtausch: Wiens Wirtschaftsstadtrat Sepp Rieder (S) hatte Verkehrsminister Huber Gorbach (B) Ende Juli vorgeworfen, der Stadt die rechtzeitige U-Bahn-Eröffnung nicht zu vergönnen. Dieser ließ dies nicht auf sich sitzen und verteidigte seine Beamten. Rieders Vorwürfe seien „eine unglaubliche, verantwortungslose Frechheit“.

Von den als V-Wagen bezeichneten neuen U-Bahn-Garnituren war bisher nur ein Prototyp in Betrieb – und zwar bereits seit dem Jahr 2000. Bestellt sind in einer ersten Tranche 25 Fahrzeuge zu jeweils mehr als acht Mio. Euro, von denen die ersten zehn nun in Betrieb gehen. Die Züge sind 112 Meter lang und sind für 878 Fahrgäste ausgelegt, wobei für Belastungstests auch höhere Fahrgastzahlen angenommen wurden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 80 km/h. Die V-Wagen sind – wie die Straßenbahnen vom Typ „ULF“ – durchgängig von vorne bis hinten begehbar. Sie sind klimatisiert und mit einer Videoüberwachungsanlage ausgestattet.

Einige der V-Wagen werden übrigens schon ab 29. August bis zur neuen U1-Endstelle Leopoldau fahren: Bis zur Eröffnung am 2. September ist ein Probebetrieb ohne Fahrgäste vorgesehen.

Vor dem Aus könnte unterdessen die vom Fahrer gesprochene Ansage „Zug fährt ab!“ stehen, mit der den Fahrgästen in den Stationen Schließen der Türen signalisiert wird. Die Wiener Linien prüfen derzeit, ob nicht auch ein Signalton vor der Abfahrt des Zuges ausreicht. Möglich ist auch, dass die Durchsage in Zukunft vom Band kommt.

Verlängert wurde dagegen der Probebetrieb der Videoüberwachung in den Zügen, und zwar bis Ende September. Danach soll es auch hier zu einem Regulärbetrieb kommen – allerdings nur in den neuen V-Wagen, die serienmäßig mit Kameras ausgerüstet sind. An eine Nachrüstung alter „Silberpfeil“-Garnituren ist nicht gedacht.

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