Ab 6. Juli: FTI storniert alle Reisen - Das müssen Urlauber wissen

Die Kundinnen und Kunden des insolventen deutschen Reiseanbieters FTI haben in den letzten Wochen um ihre Urlaubspläne gebangt. Nun gibt es Klarheit: Ab dem 6. Juli werden bis zum Ende der Saison alle Reisen storniert. Die heimischen Reisebüros arbeiten derzeit intensiv daran, die betroffenen Pauschalreisen umzubuchen, berichtet Michael Nachbaur, stellvertretender Sprecher der Vorarlberger Reisebüros.
Verzögerungen durch Insolvenzverwalter
„Wir haben in den Reisebüros grundsätzlich abwarten müssen, bis der Insolvenzverwalter alle Reisen zur Stornierung freigegeben hat“, beschreibt Nachbaur gegenüber dem ORF die Situation. Das sei erst am vergangenen Freitag erfolgt. „Wir haben auch die schriftliche Information bekommen, dass jetzt auch die Reisen ab 6. Juli für den Rest der Saison alle storniert sind“, bedauert er.
Umbuchung der Pauschalreisen
Seitdem arbeiten die Reisebüros daran, alle über FTI gebuchten Pauschalreisen auf andere Reiseveranstalter umzubuchen. Dabei gehe man chronologisch vor, erklärt Nachbaur dem ORF. Derzeit bearbeitet man die für die Sommerferien geplanten Reisen im Juli und August. Wer seinen Urlaub für einen späteren Zeitpunkt gebucht hat, müsse sich unter Umständen noch ein paar Tage gedulden.
Anzahlungen können angerechnet werden
Hat man eine Pauschalreise gebucht, müsse man sich keine Sorgen machen. „Grundsätzlich ist der Schaden von bereits gemachten Anzahlungen überschaubar“, beruhigt Nachbaur. Die Anzahlungen für Reisen in den nächsten zwei Wochen und für besondere Reisen, für die bereits Tickets ausgestellt worden seien, seien bei den Reisebüros eingezogen worden, erklärt er.
So könne man vielen Reiseteilnehmerinnen und Reiseteilnehmern ihre Anzahlungen auf neu oder umgebuchte Reisen anrechnen, sagt Nachbaur gegenüber dem ORF. Lediglich in zwei bis drei Dutzend Fällen sei es erforderlich, beim deutschen Fonds, über den das Insolvenzverfahren abgewickelt werde, Anspruch zu erheben.
Hoher Aufwand für Reisebüros
Für die Reisebüros bedeuten die Umbuchungen einen großen Aufwand. „Der neue Aufwand ist doch sehr beträchtlich, weil die Auswahl mittlerweile sehr eingeschränkt ist. Und da FTI immer sehr, sehr günstig war, müssen wir uns natürlich jetzt bemühen, unseren Gästen ungefähr das preisgleiche Arrangement im gleichen Hotel in der gleichen Zimmerkategorie zum gleichen Datum wieder organisieren zu können“, gibt Nachbaur dem ORF zum verstehen. Bisher habe man damit noch so gut wie keine Buchung verloren, man habe immer etwas gefunden, betont Nachbaur.
Warten bei Einzelleistungen
Wer eine Pauschalreise gebucht hat, sei rechtlich abgesichert, betont Nachbaur. Möchte man sein Geld zurück, müsse man persönlich seinen Anspruch geltend machen und unter Umständen etwas länger warten, meint er. Hat man hingegen keine Pauschalreise, sondern Einzelleistungen über FTI gebucht, muss sich weiter gedulden: „Dann muss man warten, bis die Insolvenz fertig abgeschlossen ist und was denn noch an Erstattung übrig ist“, erklärt Nachbaur dem ORF.
(VOL.AT)