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A Little Love Package - Kritik und Trailer zum Film

Im Wien des Jahres 2019 will Angeliki mithilfe ihrer Freundin Carmen eine Wohnung kaufen - doch jedes der besuchten Objekte hat in den Augen der Begüterten einen Haken. Die Innendesignerin Carmen verzweifelt an den Capricen der Freundin. In seinem fünften Spielfilm feiert Regisseur Gastón Solnicki eine Hommage auf Wien und seine Architektur, vereint arbiträre Szenen ebenso wie Profischauspieler und Laien.

Es ist eine skurrile Liebeserklärung an Wien aus den Augen eines Nicht-Wieners, die der argentinische Regisseur Gaston Solnicki nun mit seinem fünften Spielfilm ins Kino bringt: "A Little Love Package" lautet der Titel seiner mit Realelementen operierenden Frauenkomödie, die in Wien spielt und eher mit den Details als dem großen Bogen überzeugt. Ab Freitag im Kino.

A Little Love Package - Kurzinhalt zum Film

Dreh- und Angelpunkt des Geschehens ist das legendäre Kaffeehaus Weidinger am Gürtel, das zu Beginn der Dreharbeiten von einem schweren Schlag getroffen wird: dem endgültigen Rauchverbot. Dafür übernimmt Chef Nikolaus Weidinger eine der tragenden Rollen im Solnicki-Universum an der Donau.

Zentralgestirn darin ist allerdings Angeliki (Papoulia), die den gesamten Film über mit unerträglicher Trauermiene durch die Gegend läuft und mit ihrer Freundin und Innenarchitektin Carmen (Chaplin) eine Wohnung nach der anderen besichtigt. Sie hat jedoch an jeder etwas auszusetzen. Kreuz- und quergeschnitten ist dieser Strang mit den Geschehnissen eines jungen Stadtwandlers, Erlebnissen von Kindern in Wien, Impressionen aus einer Salzwüste oder Carmens Konfrontation mit ihrer Familie am Meer.

A Little Love Package - Die Kritik

Letztlich offenbart Solnicki dabei ein ungeklärtes Verhältnis zur Narration, die er in fragmentarischen Stücken zwar bedient und sich nicht gänzlich von ihr emanzipieren will, aber zugleich doch nicht eine Stringenz in der Erzählung schaffen kann. Der 1978 geborene Filmemacher hat ein Auge für Bilder, Figuren, Situationen, nicht jedoch für den Narrationsbogen, der Fragment bleibt.

Der Blick auf die Details überzeugt allerdings - oder besser gesagt das Hinhören. Denn vor allem die Tonspur weiß Solnicki meisterlich einzusetzen, lässt sie gleichsam ein Eigenleben führen. Im Kunsthistorischen Museum knarzen die Böden noch mehr als sonst, wenn ein Ferrari bewundert wird, ertönt Pferdegetrappel. Und auch der Umstand, dass der Filmemacher Profischauspieler mit Laiendarstellern vereint sowie sein Spiel mit Identitäten und Realfiguren trägt zu einem subkutan mitschwingenden Gefühl von Surrealität bei - neben der man pittoreske Stadtimpressionen der Bundeshauptstadt zwischen Wienfluss, Servitenviertel und Alterlaa genießen kann. Und das ist ja auch etwas.

(APA/Red)

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