Klubobmann-Frage bei der FPÖ Burgenland bleibt bis Jänner offen
Die FPÖ Burgenland hat nach der Ankündigung von Norbert Hofer, aufgrund seines Wechsels in die Privatwirtschaft, zumindest die Funktion des Klubobmanns abzugeben, noch keinen Nachfolger gefunden. Landesparteichef Alexander Petschnig verwies am Mittwoch bei einer Pressekonferenz auf die für Jänner angekündigte Klubsitzung. Er selbst wird sich beim Parteitag im Oktober 2026 seiner Wiederwahl stellen.
Noch kein Nachfolger für Hofer fixiert
Hofer hatte vor wenigen Tagen angekündigt, den Klubvorsitz abzugeben und bis Jahresende über seinen etwaigen Verbleib im blauen Landtagsklub entscheiden zu wollen. Petschnig erklärte, dies sei auch der Grund, warum es von ihm oder der Bundespartei bisher noch keine Stellungnahme zu Hofers Aussagen gegeben habe: "Er hat sich Nachdenkfrist erbeten bis Jahresende und die werden wir abwarten müssen."
Klubsitzung mit Wahl im Jänner
Wenn langjährige Führungspersönlichkeiten die Partei verlassen, werden Lücken aufgerissen, räumte der Landesparteiobmann ein. Er zeigte sich aber überzeugt, dass es gelingen wird, diese Lücke zu schließen und wer diese schließen wird, werde erst entschieden. Am 14. Jänner gebe es wie angekündigt dazu eine Klubsitzung und davor einen Landesparteivorstand.
Die Frage, ob er von Hofers Entscheidung überrascht wurde, beantwortete Petschnig nicht, betonte aber, dass die beiden eine friktionsfreie Zusammenarbeit gehabt haben: "Ich sehe keine Zwistigkeiten." Beim Landesparteitag im Oktober 2026 will er wieder als Landesparteiobmann kandidieren, so Petschnig, der selbst nicht im Landtag, aber im Nationalrat sitzt.
Markus Wiesler, derzeit stellvertretender Klubobmann, ließ auf Nachfrage offen, ob er Interesse an der Position des Klubchefs hat: "Das wird man in den Gremien sehen, heute ist das Thema der Jahresrückblick."
Kritik an rot-grüner Landesregierung
Und dieser fällt aus Sicht der Freiheitlichen was die rot-grüne Landesregierung betrifft, vernichtend aus: "Die SPÖ zerstört die Zukunftsfähigkeit des Landes", befand Petschnig. Der FPÖ hingegen sei "einiges gelungen": "Aus Sicht der Aufklärung und Kontrolle kann man von Erfolgen sprechen." So habe man etwa durch Einwirken auf die ÖVP verhindert, dass der Müllverband vom Land übernommen wird. Mit Blick auf das Landesbudget bekräftigten die Freiheitlichen ihre Kritik etwa daran, dass das "Familiensilber völlig vernichtet wird".
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) würde "fachlich nicht mehr wissen, was er tut" und durch "landesfürstliche Gesten" dokumentieren, dass "Zweifel an der Amtsfähigkeit" angebracht seien, so Petschnig. Auch Wiesler kritisierte, dass Rot-Grün deutliche Spuren "der Verstaatlichung, der Abzocke, der Verschuldung und des Eigensinns des Landeshauptmanns" hinterlassen habe.
(APA/Red)