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Schweinefleisch im Supermarkt: Weiterhin wenig aus besserer Haltung, nur 1% Bio

Schweinefleisch, das man in Österreichs Supermärkten vorfindet, kommt weiterhin meist aus kritisierter konventioneller Haltung, die nicht im Zeichen von Tierwohl steht.
Schweinefleisch, das man in Österreichs Supermärkten vorfindet, kommt weiterhin meist aus kritisierter konventioneller Haltung, die nicht im Zeichen von Tierwohl steht. ©Canva (Sujet)
Der aktuelle Greenpeace-Marktcheck bezüglich des Angebots von frischem Schweinefleisch in österreichischen Supermärkten zeigt möglicherweise eine vorsichtige Trendwende: 2024 lag der Anteil aus „besserer Haltung“ im Durchschnitt noch bei 7,5 Prozent, nun ist er auf 16,9 Prozent gestiegen. Der Anteil aus Bio-Haltung bleibt jedoch mit rund einem Prozent unverändert gering. Etwa 80 Prozent des Angebots stammen aus der von Tierschützern kritisierten konventionellen Haltung, berichtete die NGO am Dienstag.

"AMA Tierwohl" bietet den Tieren dabei doppelt so viel Platz wie gesetzlich vorgeschrieben samt Stroheinstreu, Zugang zu einem Außenbereich und gentechnikfreier Fütterung. Für die große Mehrheit der Schweine ist jedoch ein ganzes Leben eingepfercht im Stall angesagt, "auf hartem Betonboden, mit kaum Stroh und Beschäftigungsmaterial", wie Greenpeace diese "problematische Realität" beschrieb. Das seien Bedingungen, die Krankheiten und hohen Antibiotikaeinsatz begünstigen.

Schweinefleisch aus besserer Haltung: Schweigen bei Penny, Umbruch bei Billa

Für den Anstieg im Bereich der besseren Haltung sind laut der Aussendung vor allem die Verbesserungen des Sortiments bei Billa Plus, dem Marktcheck-Gewinner mit der Note "gut", und Billa "befriedigend" verantwortlich. Scharf kritisiert wird hingegen der Diskonter Penny, weil er als einziges Unternehmen die Haltungsbedingungen nicht offenlegen wollte. Während Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace, bei Billa und Billa Plus "einen Umbruch im Fleischsortiment" ortete, äußerte er Unverständnis über den ebenfalls zum deutschen Rewe-Konzern gehörenden Penny: "Wer Tierwohl ernst nimmt, darf Transparenz nicht verweigern", so sein Statement.

Beim nach Marktanteil gewichteten Ranking der neun untersuchten Handelsketten, bei dem auch Kennzeichnung, Herkunft und das Angebot an pflanzlichen Fleischalternativen berücksichtigt wurden, landete Penny dann - wie zu erwarten - auf dem letzten Platz und erhielt gemeinsam mit Unimarkt die Note "Nicht genügend". Die restlichen fünf Anbieter - Interspar, M-Preis, Hofer, Lidl, Spar - landeten hingegen alle mit einem "genügend" auf den Plätzen drei bis sechs.

Die NGO kritisierte insgesamt die in Österreich nach wie vor nicht verpflichtende Kennzeichnung der Haltungsbedingungen für Frischfleisch. Somit gebe es beim Einkauf kaum Orientierung sowie eine unübersichtliche Vielzahl an Gütesiegeln. Greenpeace empfiehlt, den Fleischkonsum insgesamt zu reduzieren und öfter zu pflanzlichen Alternativen zu greifen. "Wer Fleisch isst, sollte zu Bio greifen. Weniger - und dafür hochwertiger - Fleischkonsum ist besser für unsere Gesundheit, für die Tiere und für die Umwelt", so Theissing-Matei abschließend.

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(APA/Red.)

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