ÖBB-Wetterprognosen sollen Schäden im Winter minimieren
Anfang Dezember 2023 verursachte schwerer, nasser Schnee erhebliche Schäden im Bahnverkehr. Bäume fielen auf Schienen und Oberleitungen, Züge wurden beschädigt und mussten wochenlang repariert werden. Solche Vorfälle sollen vermieden werden, auch wenn Extremwetter nie ganz ausgeschlossen werden kann, wie das Hochwasser 2024 zeigte. Die ÖBB setzt auf eigene Wetterprognosen, um Schäden zu minimieren, wie am Dienstag mitgeteilt wurde.
55 ÖBB-Wetterstationen für Prognosen
"Je genauer und je früher wir über Wettersituationen Bescheid wissen, desto besser können wir unsere Gegenmaßnahmen steuern", so ÖBB-Chef Andreas Matthä via Aussendung. Dazu betreibt die Bahn 32 Basiswetterstationen in Tallagen und 23 Hochgebirgswetterstationen. Diese sind in ein großes Netz eines Wetterdienstes integriert und liefern zeitgerecht sowie streckenspezifisch den ÖBB im Lichte des Klimawandels bedeutender werdende Wetterinformationen. Auf der Datenbasis erstellen die Ubimet-Meteorologen gemeinsam mit ÖBB-Fachleuten detaillierte Prognosen und vor allem auch zu erwarteten Auswirkungen. Es geht darum, zeitgerecht und lokal darauf einzugehen und organisatorische Maßnahmen treffen. Dabei geht es - um verstärkte Bereitschaften und die Beobachtung einzelner Streckenabschnitte bis hin zu vorsorglichen Sperren.
ÖBB-Ausgaben von 25 Millionen Euro jährlich für Winterdienst
Rund 25 Millionen Euro wenden die ÖBB jährlich für den Winterdienst auf. 239 km Lawinen- und Steinschlagschutz werden österreichweit auf ihre Wintertauglichkeit kontrolliert. 4.750 Hektar Fels- und Böschungslehnen werden überwacht. Die Bahn bewirtschaftet auch 3.370 Hektar Schutzwälder. Von den rund 13.000 Weichen österreichweit sind rund zwei Drittel mit Weichenheizungen ausgestattet. Es gibt zen Lawinenkommissionen und 63 Mitarbeitende beim Lawinenwarndienst. Rund 100 Schneeräumfahrzeuge sind im Dienst. Es gibt Schneepflüge, Schneefräsen, Schneeschleudern und Schneebürsten als Aufsätze. Zwei Schneeschleudern sind selbstfahrend. Abseits der Gleiskörper sind mehr als 1.000 Bahnhöfe zu servicieren.
(APA/Red)