Es ist angerichtet: Das traditionsreiche Ländle-Derby zwischen SW Bregenz und Austria Lustenau steht bevor und bringt einmal mehr die besondere Würze mit, die nur solche Nachbarschaftsduelle haben. Seit über 105 Jahren treffen sich Schwarz-Weiß und Grün-Weiß auf dem Platz, das direkte Duell ist nach 92 Spielen nahezu ausgeglichen.
Die historische Bilanz: je 35 Siege, 21 Remis und ein einziges Spiel mit unbekanntem Ergebnis. Was statistisch wie ein Gleichstand wirkt, ist in Wahrheit ein ewiger Wettstreit um regionale Fußball-Ehre.
Am Samstag treffen Welten aufeinander: Auf der einen Seite der Tabellendritte aus Lustenau, der nach dem 2:0-Heimsieg gegen den SK Austria Klagenfurt selbstbewusst ins ImmoAgentur-Stadion reist. Auf der anderen Seite ein kämpferisches Bregenz, das seit 21 Spielen auf einen vollen Ligaerfolg wartet, zuletzt aber immerhin zweimal in Serie remis spielte und im Cup gegen Ried bis in die Verlängerung ging.
Austria im Aufwind
Markus Mader, Trainer der Lustenauer, zeigte sich nach dem jüngsten Erfolg überzeugt: "Unser Auftritt gegen Klagenfurt war sehr überzeugend. Vor allem mit der ersten Halbzeit waren wir im Trainerteam sehr zufrieden." Nun fordert er mehr Konstanz über die gesamte Spielzeit und einen klaren Fokus für das Derby: "Zwei konstant starke Halbzeiten, viel Ballbesitz und am Ende als Sieger vom Platz gehen", so der Coach.
Heraf zurück im Ländle
Bei SW Bregenz steht seit Kurzem ein altbekanntes Gesicht an der Seitenlinie: Andreas Heraf, einst selbst Trainer bei der Austria, soll die Bodenseestädter wieder auf Kurs bringen. Die jüngsten Auftritte lassen aufhorchen. In Wels trotz Cup-Belastung ein Remis, davor eine starke Leistung über 120 Minuten im Cup gegen Ried. Der Glaube an den Befreiungsschlag ist spürbar.
Fans als X-Faktor
Neben Taktik und Historie wird auch die Unterstützung von den Rängen eine entscheidende Rolle spielen. Mader weiß: "Unsere Fans sind immer wichtig – egal in welchem Spiel. Wir können uns auf ihren Support verlassen, und das macht vieles einfacher auf dem Platz."
Personell gibt es gute Nachrichten für die Lustenauer: Alle Spieler sind einsatzbereit, auch der zuletzt verletzte Nico Gorzel ist ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.
Spannung garantiert
Die Favoritenrolle mag klar vergeben sein, doch wie so oft im Fußball entscheidet nicht die Statistik, sondern der Tag selbst. Das weiß man in Bregenz genauso wie in Lustenau. Und genau das macht dieses Duell zu dem, was es ist: ein echtes Ländle-Derby.
(VOL.AT)