BP-Wahl: Dornauer lässt mit Aussage zu Platter aufhorchen
Polit-Freundschaft unter Landsmännern: Der aus der Tiroler SPÖ ausgeschlossene Ex-Landesparteichef und Landeshauptmannvize Georg Dornauer weiß einmal mehr zu überraschen und bringt ÖVP-Altlandeshauptmann Günther Platter als schwarzen Bundespräsidentschaftskandidaten für die Wahl 2028 ins Spiel. Er halte den langjährigen früheren Landeschef für einen "würdigen und adäquaten Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten", ließ Dornauer die Tiroler "Bezirksblätter" zuerst wissen.
Dornauer lobt Platter
Gleichzeitig vergaß der 42-jährige Landtagsabgeordnete aber auch nicht auf seine rote Ex-Partei und ergänzte: "Ebenso wie meine Lieblingskandidatin Doris Bures, die derzeit ehemalige Parteifreundin." Beide Persönlichkeiten würden das "höchste Amt im Staat ausgewogen und politisch besonnen ausfüllen, sowohl nach innen als auch nach außen". "Der Kompromiss ist für mich die größte Errungenschaft der Menschheit. Sowohl Platter als auch Bures haben diesen Grundsatz stets als Fundament ihres politischen Handelns gelebt", lobte Dornauer beide Granden über den grünen Klee.
Zuvor hatte Dornauer am Dienstag in einem Facebook-Posting Platter mehr oder weniger durch die Blume die Hofburg-Kandidatur nahegelegt. Der Anlass für die Wortmeldung: Die Verleihung des "Ring des Landes Tirol" im Rahmen einer feierlichen Landtagssitzung an Platter, der höchsten Auszeichnung des Bundeslandes. "Bekanntlich werden nur der Bürgermeister und der Bundespräsident direkt vom Volk gewählt - vielleicht bleibt also noch ein Kapitel offen", schrieb Dornauer unter Bezugnahme auf Platters Amtszeit als Bürgermeister von dessen Heimatgemeinde Zams (von 1989 bis 2000). Platter habe eine politische Laufbahn hingelegt, "wie sie in Österreich ihresgleichen sucht", meinte Tirols ehemaliger oberster Roter und setzte zu einer weiteren Lobeshymne an: "Günther Platter hat Tirol geprägt - durch Stabilität, Verlässlichkeit und Tatkraft. Ich empfinde tiefen Respekt vor seiner Lebensleistung und freue mich, ihn einen Freund nennen zu dürfen." Dazu postete Dornauer ein Foto des jungen Dornauer von anno dazumal - in die Mitte genommen von Wiens Altbürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und eben Platter. Auch habe der 71-jährige Platter "die politische Erfahrung und die Größe gehabt, in seinen Dankesworten für den Ehrenring das schwierige Kapitel Corona anzusprechen und sich auch zu entschuldigen", zollte der von der SPÖ Verstoßene dem Altlandeshauptmann Respekt.
Festakt ohne Dornauer
Bei dem Festakt zu Ehren Platters war Dornauer übrigens nicht anwesend. Er habe sich "bei Günther und offiziell bei der Präsidentin des Tiroler Landtags entschuldigt", betonte er gegenüber der APA. Der Grund: Dornauer weilt derzeit geschäftlich in Venedig.
Dornauer, der die SPÖ nach der Ära Platter 2022 von der Oppositionsbank in die Regierung mit der ÖVP führte, war Anfang Oktober nach heftigen Konflikten aus seiner Landespartei ausgeschlossen worden. Derzeit bekämpft er diesen Ausschluss vor einem Parteischiedsgericht.
(APA/Red)