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Nenzing: Kommt hier bald die erste Insektenfarm Vorarlbergs?

Blick in eine Insekten-Mastanlage von REPLOID. Hier entstehen aus biogenen Reststoffen neue Proteinquellen.
Blick in eine Insekten-Mastanlage von REPLOID. Hier entstehen aus biogenen Reststoffen neue Proteinquellen. ©REPLOID Group
In Nenzing könnte bald eine ReFarmUnit entstehen: REPLOID und die Eigentümerfamilie von 11er prüfen eine Insektenmastanlage. Basis wären Kartoffelschalen – das Ziel: regionale Proteinproduktion und Kreislaufwirtschaft.

Insektenmastanlage und was 11er damit zu tun hat

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Eine innovative Form der Lebensmittelverwertung könnte bald in Nenzing Realität werden: Das oberösterreichische Biotech-Unternehmen REPLOID Group AG und die Vorarlberger Unternehmerfamilie Grabher (bekannt durch die Firma 11er Nahrungsmittel) evaluieren derzeit die Errichtung einer Insektenmastanlage – einer sogenannten "ReFarmUnit".

Aus Kartoffelschalen wird Eiweiß

Geplant ist, auf einem Grundstück in unmittelbarer Nähe zum 11er-Hauptsitz in Nenzing eine Anlage zu errichten, in der Larven der Schwarzen Soldatenfliege aufwachsen. Gefüttert werden sie mit biogenen Reststoffen – vor allem den Kartoffelschalen aus der Produktion von 11er. Der entstehende "Insektenfraß" wird zu Dünger, die Larven selbst liefern hochwertiges Protein für Futtermittel.

REPLOID und 11er-Eigentümerfamilie bündeln Kräfte

Die Projektträgerin PD GmbH gehört zu 50,5 % Beteiligungsgesellschaften der Familie Grabher, der Restanteil liegt bei der REPLOID Schweiz AG. REPLOID ist eine börsennotierte Biotech-Firma mit Sitz in Oberösterreich. Beide Seiten betonen die Bedeutung des Projekts für Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung.

Noch keine Entscheidung gefallen

Laut PD GmbH befindet sich das Projekt aktuell in der Evaluierungsphase. Es liege ein Bauantrag bei der BH Feldkirch vor, doch man warte noch auf behördliche Rückmeldungen – und auf Zusagen öffentlicher Förderungen. Ohne diese sei das Projekt wirtschaftlich nicht darstellbar.

Ziel: Kreislaufwirtschaft und Unabhängigkeit

Sollte die Anlage realisiert werden, könnte sie ein Musterbeispiel für funktionierende Kreislaufwirtschaft in Vorarlberg werden: Lebensmittelabfälle werden effizient verwertet, Importabhängigkeiten bei Proteinquellen wie Soja oder Fischmehl reduziert – und die regionale Landwirtschaft gestärkt.

(wpa/VOL.AT)

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