AA

Schumann, Verdi und Bottesini: Klangwelten des 19. Jahrhunderts

Marc André ist der Solist im zweiten Abo-Konzert.
Marc André ist der Solist im zweiten Abo-Konzert. ©Priska Ketterer
SOV lädt zum Abo-Konzert 2 mit Kontrabassist Marc André und Francesco Angelico am Pult.

Musik aus dem 19. Jahrhundert erklingt in der 2. Abo-Produktion des Symphonieorchester Vorarlberg. Neben dem Solokonzert des Kontrabassvirtuosen Giovanni Bottesini ist Giuseppe Verdis Ballabile aus der Oper „Macbeth“ sowie Robert Schumanns zweite Symphonie zu hören. Marc André übernimmt den Solopart, am Pult gibt Francesco Angelico sein SOV-Debüt am 25. (Feldkirch) und 26. Oktober (Bregenz).

Der Sizilianer Angelico ist weltweit als Dirigent unterwegs. Nach acht Jahren als Chefdirigent bzw. Generalmusikdirektor in Kassel lebt er seit diesem Sommer in Graz und hat eine Professur für Operndirigieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien angetreten. Im Programm mit dem SOV hebt er Schumann als einen seiner Lieblingskomponisten hervor – sowie die enge Verbindung zwischen Bottesini und Verdi. Ersterer leitete 1871 Verdis „Aida“-Uraufführung in Kairo.

Aufwertung des Kontrabasses
Die Jury der International Classical Music Awards verlieh Marc André 2023 den „ICMA Classeek Award“ – unter anderem mit der Begründung, er produziere „mit einer einzigartigen Technik den exquisitesten und elegantesten Klang auf dem Kontrabass“. Mit ihm könne der Bass zu einem vollwertigen Soloinstrument werden. Den „Rahn Musikpreis“ hatte er im Jahr zuvor gewonnen. Der gebürtige Wiener, Jahrgang 2002, wuchs in einer musikalischen Familie auf und debütierte bereits im Goldenen Saal des prestigeträchtigen Konzertvereins seiner Heimatstadt sowie in der Pariser Salle Gaveau. André selbst sagt: „Musiker zu werden, fühlte sich wie der natürlichste Weg an.“

Multitalent Bottesini
Musik als natürlicher Weg, als unausweichlicher Schritt – das galt auch für den hochtalentierten Dirigenten, Komponisten und Kontrabass-Virtuosen Giovanni Bottesini aus Cremona (1821–1889). Er lernte Violine und Viola und kam mithilfe eines Stipendiums ans Konservatorium in Mailand. Doch dort gab es nur noch wenige Studienplätze für Fagott und Kontrabass. Bottesini entschied sich für Letzteren und bereitete sich in wenigen Wochen auf das Vorspiel vor. Er wurde angenommen, trotz (verständlicher) Kritik aus der Jury. Seine Reaktion ist noch heute ein geflügeltes Wort: „Ich bedaure, meine Herren, so falsch gespielt zu haben, aber wenn ich erst einmal weiß, wohin ich meine Finger setzen muss, wird mir das nicht mehr passieren.“

Die Basis für seine Karriere war gelegt. Die eigenen Konzerte sind bis heute eine große Herausforderung für alle Solist:innen. Das zweite, das in Feldkirch und Bregenz zu hören ist, hebt die Vorzüge des Instruments besonders gut hervor.

Von Shakespeare zu Verdi
Den Auftakt des Abends macht ein Ballettstück (Ballabile) aus der Feder von Giuseppe Verdi. Grundlage ist seine Oper „Macbeth“, die wiederum auf Shakespeares literarischer Vorlage fußt. Hier wie dort ist von Machtgier und Mordlust zu hören bzw. zu lesen. 1847 feierte die Oper in Florenz Uraufführung. Um den Gepflogenheiten der Pariser Oper Rechnung zu tragen, erarbeitete Verdi eine stark veränderte Fassung, die 1865 im Théâtre-Lyrique erklang – inklusive einer dort üblichen Ballettmusik.

Gesundung, die man hören kann
Die Entstehung von Robert Schumanns „Zweiter“ fällt mit seinem schweren Nervenleiden zusammen, das ihn bis zu seinem Tod im Jahr 1856 begleiten sollte. „Die Symphonie schrieb ich im Dezember 1845 noch halb krank; mir ist’s, als müsste man ihr dies anhören. Erst im letzten Satz fing ich an mich wieder zu fühlen; wirklich wurde ich auch nach Beendigung des ganzen Werkes wieder wohler“, sagte er.

Details zum Programm gibt es ab dem 17. Oktober in der neuen Folge des Podcasts „SOV zum Reinhören“ auf www.sov.at und bei gängigen Streamingdiensten.

Factbox:
Symphonieorchester Vorarlberg
2. Abo-Konzert 2025/26

Francesco Angelico: Dirigent
Marc André: Kontrabass

Samstag, 25. Oktober 2025, 19.30 Uhr, Montforthaus Feldkirch
Sonntag, 26. Oktober 2025, 17.00 Uhr, Festspielhaus Bregenz

Programm:
Giuseppe Verdi: Ballabile aus der Oper „Macbeth“
Giovanni Bottesini: Konzert für Kontrabass Nr. 2
Robert Schumann: Symphonie Nr. 2 C-Dur Op. 61

Dieser Artikel wurde von Externen eingestellt und nicht lektoriert.

  • VIENNA.AT
  • Bregenz
  • Schumann, Verdi und Bottesini: Klangwelten des 19. Jahrhunderts
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen