Warum die Felsensittiche den Wiener Tiergarten Schönbrunn verlassen mussten

Bei den Felsensittichen im Schönbrunner Tiergarten ist ein Herpesvirus festgestellt worden. Der gesamte Bestand zeigt keinerlei Symptome. Um die Gesundheit anderer Tiere im Tiergarten nicht zu gefährden und jegliches Risiko der Übertragung auf andere Papageienarten auszuschließen, hat Tierschutz Austria gestern am Standort "Tierschutzhaus Vösendorf" die gesamte Felsensittich-Gruppe übernommen, gab der Zoo am Mittwoch bekannt.
Felsensittiche seit Jahren in Schönbrunn
Die große Tiergruppe lebt seit Jahren in Schönbrunn. Im Lauf der Zeit wurden regelmäßig Vögel dieser in Zentralchile heimischen, olivgrün gefärbten Sittichart an andere wissenschaftlich geführte zoologische Gärten abgegeben. Vor einer solchen Weitergabe sind umfassende tierärztliche Untersuchungen vorgeschrieben. Dabei wurde nun bei einigen Tieren erstmals das Psittacine Herpesvirus festgestellt, weshalb sie zum Schutz der anderen Papageienarten nach Vösendorf umziehen.
"Wir sind hier die richtige Anlaufstelle, weil wir genau für solche Situationen einen eigenen Bereich haben, wo wir Tiere vom restlichen Tierbestand räumlich getrennt halten und versorgen können, um keine anderen, gar hoch bedrohten Arten zu gefährden", erklärt Tierheimleiter Stephan Scheidl. Der Tiergarten Schönbrunn und das Wiener Tierschutzhaus von Tierschutz Austria arbeiten seit längerem zusammen.
Sieben Papageien sind nun in diesem Teil des Wiener Tierschutzhauses untergebracht. Eine freistehende Voliere, die die gleiche Fläche wie jene im Tiergarten aufweist und über einen Innen- und Außenbereich verfügt, steht nun den 28 Felsensittichen zur Verfügung. Die Tiere werden in Folge an gute Plätze vermittelt, an denen keine weiteren Papageien gehalten werden. "Mit der Abgabe unserer Felsensittiche an das Wiener Tierschutzhaus ist gewährleistet, dass die Vögel weiterhin tiergerecht leben können und zugleich alle anderen Papageienarten im Tiergarten Schönbrunn geschützt werden", erklärt die zuständige Kuratorin Eveline Dungl.
Wie geht es in Schönbrunn weiter?
Die ehemalige Voliere der Felsensittiche beim Ausgang Hietzing soll neu besetzt werden. Die Entscheidung darüber, welche Tierart in die frei gewordene Voliere einziehen wird, wird derzeit geprüft.
(APA/Red)