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Südkorea: US-Außenministerium bedauert Razzia bei Hyundai

475 Arbeiter festgenommen, mehr als 300 aus Südkorea
475 Arbeiter festgenommen, mehr als 300 aus Südkorea ©APA/AFP
Das US-Außenministerium hat laut südkoreanischen Angaben die Razzia der Einwanderungsbehörde in einem Hyundai-Werk im Bundesstaat Georgia und die anschließende Festnahme von mehr als 300 Arbeitern bedauert. Vize-Außenminister Christopher Landau habe bei einem Treffen mit dem südkoreanischen Außenministerium-Staatssekretär Park Yoon-joo "sein tiefes Bedauern über den Vorfall ausgedrückt", teilte das Außenministerium am Sonntag in Seoul mit.

Zudem habe er vorgeschlagen, den Vorfall als Wendepunkt zur Stärkung der bilateralen Beziehungen zu nutzen. Landau habe auch auf eine Entscheidung von US-Präsident Donald Trump verwiesen, wonach die koreanischen Arbeiter bei einer erneuten Einreise in die USA keine Nachteile zu befürchten hätten. Die Arbeiter waren etwa eine Woche lang in einer Hafteinrichtung der US-Einwanderungsbehörde festgehalten worden und am Freitag nach Hause zurückgekehrt. Nur einer entschied sich dafür, in den Vereinigten Staaten zu bleiben, wie Vertreter der südkoreanischen Regierung mitteilten.

475 Arbeiter festgenommen, mehr als 300 aus Südkorea

Das Werk im US-Bundesstaat Georgia, ein Gemeinschaftsunternehmen mit LG Energy Solution, war Schauplatz der bisher größten Razzia des US-Heimatschutzministeriums an einem Standort. US-Behörden zufolge wurden rund 475 Arbeiter festgenommen, darunter die mehr als 300 Südkoreaner. Die Razzia erfolgte wegen des Verdachts auf einen "rechtswidrigen" Visums- und Einwanderungsstatus der Arbeiter. Das Batteriewerk ist Teil eines 7,6 Milliarden Dollar teuren Fabrikkomplexes zur Herstellung von Elektrofahrzeugen und sollte noch heuer in Betrieb gehen.

Der Start des Batteriewerks dürfte sich nach der Großrazzia um mindestens zwei bis drei Monate, gab Hyundai bekannt. "Für die Bauphase der Werke braucht man spezialisierte Leute", sagte der Chef des südkoreanischen Autobauers, Jose Munoz, am Rande einer Automobilkonferenz in Detroit. "Es gibt viele Fähigkeiten und Ausrüstungen, die man in den USA nicht finden kann." Man werde in der Zwischenzeit Batterien von anderen Werken beziehen, darunter von einem Werk in Georgia, das gemeinsam mit dem koreanischen Batteriehersteller SK On betrieben wird.

(APA/Reuters)

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