Neue Wohnung, hohe Investitionskosten: Vogewosi zeigt Verständnis, sieht aber klare Vorgaben

Kürzlich berichtete VOL.AT über die Situation von Jaqueline Illmer. Die 63-Jährige musste ihre Wohnung in der Südtirolersiedlung in Bregenz verlassen, da die Siedlung abgerissen und erneuert wird. Vor rund sechs Jahren investierte sie in eine Wohnung in der Achgasse – unter anderem in Böden, Küche und eine Infrarotheizung. Schließlich fand sie eine neue Wohnung in der Thumbstraße. Zwar ist diese mit einem Balkon ausgestattet, doch für Illmer bedeutet der Umzug zusätzliche Investitionen: Küche und Boiler müssten angepasst werden. Möbel passen nicht und ein neuer Boden ist geplant.
"Für befristete Mietverträge besteht kein Anspruch"
Finanziell sieht die Bregenzerin sich allein gelassen. Mit ihrem auf 10 Jahre abgeschlossenen Mietvertrag erhielt sie – anders als Mieter mit unbefristeten Verträgen – keine Umzugspauschale von 3.000 Euro. Auch für notwendige Umbauten oder Zuschüsse zur Heizung habe sie keine Unterstützung von der Vogewosi bekommen, gibt sie im VOL.AT-Gespräch an. Trotz Verbesserungen durch den Umzug, etwa dem Vorteil eines Balkons, kritisiert sie die hohen Eigenkosten und fühlt sich nach dem Umzug alleingelassen.
Wie Carina Welzig-Steu von der Vogewosi zu verstehen gibt, gab es die Umzugsentschädigung nur für gewisse Mieter: "Diese erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner mit unbefristeten Mietverträgen, für befristete Mietverträge besteht kein Anspruch auf diese Prämie." Mehr Details zur Umzugsprämie gibt es in diesem Artikel:

©VOL.AT/Mayer
Vogewosi verweist auf Betreuung
Auf Nachfrage betont die Vogewosi, dass man die Bewohner beim Umzug begleite. "Wir sind von Anfang an in direktem und persönlichem Kontakt mit den Bewohnern in der Südtirolersiedlung Rheinstraße in Bregenz", erklärt Carina Welzig-Steu, Prokuristin und Mietrechtsexpertin der Vogewosi. Die Betreuung der Mieter sieht die Wohnbaugesellschaft als wichtig an: "Aus Erfahrung wissen wir, dass die Betreuung der Menschen in dieser Situation der Veränderung eine zentrale Aufgabe ist", betont sie.
Sie zeigt Verständnis für die Bregenzerin: "Wenn man in eine andere Wohnung zieht, ist das immer mit Emotionen verbunden – viele Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich sehr über ihre neue Wohnung, andere weniger", führt Carina Welzig-Steu aus.

Wohnungen nach Bedarf
Zum Thema der Unterstützung erklärt sie: "Wir unterstützen die Menschen bei der Suche nach einer Wohnung, die ihren individuellen Bedürfnissen entspricht – was die Lage, die Größe und auch die leistbare Miete betrifft." Man sei froh, dass man gemeinsam mit der Stadt Bregenz "Wohnungen für alle Lebenssituationen" anbieten könne. "Neue Wohnungen genauso wie preisgünstige ältere Wohnungen", so Welzig-Steu. "Alle gebrauchten Wohnungen werden nach den geltenden Bestimmungen saniert und brauchbar übergeben."

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(VOL.AT)