Gesund, aber nicht für alle: Wer auf Matcha besser verzichten sollte

Matcha ist aus Cafés, Social Media und Health-Blogs nicht mehr wegzudenken. Der fein gemahlene Grüntee aus Japan wird als Superfood gefeiert – reich an Antioxidantien, Vitaminen, Mineralstoffen und mit einem sanften Koffein-Kick. Doch nicht jeder Körper profitiert vom hippen Pulver. Für Menschen mit Eisenmangel kann der Trend gesundheitliche Nachteile bringen.

Vorsicht bei Eisenmangel
Der Grund: Matcha enthält Gerbstoffe (Tannine), die die Aufnahme von Eisen im Körper hemmen können. Wer ohnehin unter Eisenmangel leidet – etwa durch Menstruation, Schwangerschaft oder eine unausgewogene Ernährung –, riskiert durch regelmäßigen Matcha-Konsum, seine Symptome zu verschlimmern.
Mögliche Folgen eines Eisenmangels sind:
- Müdigkeit
- Haarausfall
- Konzentrationsstörungen
- Blasse Haut
- Im Extremfall: Eisenmangelanämie
Eine Studie aus dem Jahr 2017 bestätigt den hemmenden Einfluss von grünem Tee auf die Eisenaufnahme – Matcha ist davon nicht ausgenommen.
Expertin: "Das Timing ist entscheidend"
Kirbie Daily, stellvertretende Direktorin von Olympic Nutrition an der University of Memphis, rät zu bewusstem Konsum:
"Matcha direkt zu den Mahlzeiten oder kurz danach zu trinken, verstärkt den negativen Effekt auf die Eisenaufnahme."
Ihr Tipp: Mindestens ein bis zwei Stunden Abstand zu eisenreicher Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln einhalten. So könne man das Risiko deutlich senken.
Für gesunde Menschen unbedenklich – in Maßen
Für gesunde Erwachsene ohne Eisenmangel gilt Matcha weiterhin als unbedenklich und kann als sanfte Alternative zu Kaffee sogar Vorteile bieten. Dennoch raten Fachleute, den Konsum nicht zu übertreiben – wie bei jedem koffeinhaltigen Getränk.
Wer zu Eisenmangel neigt, sollte den Blutwert regelmäßig kontrollieren lassen und im Zweifel mit Ärztin oder Arzt über seinen Matcha-Konsum sprechen.

(VOL.AT)