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Angeklagter im Block-Prozess bittet Vater um Verzeihung

Nächster Verhandlungstag im Block-Prozess.
Nächster Verhandlungstag im Block-Prozess. ©AFP
Im Prozess um die Entführung der beiden jüngsten Kinder von Christina Block hat erstmals einer der Angeklagten seine Beteiligung an der Tat eingeräumt - und den Vater und die Kinder um Verzeihung gebeten.

Gleichzeitig richtete der 36-Jährige mit Blick auf den jahrelangen Sorgerechtsstreit einen Appell an Blocks Ex-Mann Stephan Hensel, der als Nebenkläger an diesem Prozesstag nicht anwesend war: "Er soll dem Krieg zwischen den Eltern ein Ende setzen", sagte der Israeli nach den Worten eines Dolmetschers und fügte hinzu: "Er soll Frieden stiften." Der Angeklagte spricht von einer "Blutfehde".

"Ich sprang auf den Vater"

Zuvor hatte der Angeklagte betont, es habe keine Entführung, sondern eine Rettung der Kinder sein sollen. Ihm sei erzählt worden, dass der Vater böse sei - das habe er zu diesem Zeitpunkt noch geglaubt.

Wegen seiner Kampfsport-Erfahrungen habe er von dem Chef der israelischen Sicherheitsfirma, die laut Anklage die Kinder entführte, den Auftrag bekommen, den Ex-Mann der Hamburger Unternehmerin zu überwältigen. "Das Erste, was ich gemacht habe: Ich sprang auf den Vater", sagte der Angeklagte.

Flucht zur Grenze

Als der Vater am Boden lag, habe er gesehen, dass seine Begleiter die Kinder schon in ein Auto gebracht hatten. Dann sei er selbst zu einem Auto gesprintet. Die Fahrzeuge seien zu einem Wald an der deutsch-dänischen Grenze gefahren.

Der 36-Jährige ist neben der Hamburger Gastronomie-Unternehmerin Christina Block (52) und einem Anwalt der Block-Gruppe (63) der dritte Hauptangeklagte. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, gemeinsam mit weiteren Beteiligten den damals zehn Jahre alten Jungen und das 13-jährige Mädchen gewaltsam aus der Obhut des Vaters in Dänemark entführt zu haben.

(dpa)

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