Oettinger-Chef warnt: "Brauereien werden wie Fliegen von der Wand fallen”

Der Bierabsatz in Deutschland ist laut Blaschak so stark zurückgegangen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. "Dieses Jahr aber erleben wir einen Erdrutsch”, so der Geschäftsführer der bayerischen Traditionsbrauerei Oettinger. Der Markt sei im laufenden Jahr bereits um 7 bis 7,5 Prozent eingebrochen, was rund 2,6 Millionen Hektolitern Bier im ersten Halbjahr entspreche – das sind drei Millionen Dosen täglich weniger als im Vorjahr.
"Fast täglich Insolvenzen”
Die Lage vieler Betriebe sei bereits kritisch. "Bei den Kleinen sehen wir fast täglich Insolvenzen, es wird auch die Großen treffen”, warnt Blaschak. Die "Welt der Brauereien” gerate zunehmend ins Wanken. Noch seien es vor allem kleinere Braustätten, die aufgeben müssen – doch auch große Hersteller wie Oettinger selbst spüren die Krise deutlich.
Produktion in Braunschweig wird eingestellt
Besonders betroffen ist der Standort Braunschweig: Die dortige Produktion wird 2026 eingestellt, 150 Stellen in Herstellung und Abfüllung fallen weg. Die betroffenen Beschäftigten sollen in eine Transfergesellschaft wechseln.
"Die Entscheidung zu Braunschweig tut mir extrem weh, die Menschen dort haben einen hervorragenden Job gemacht”, sagte Blaschak. "Ich weiß, was kommen wird, und muss das Unternehmen langfristig ausrichten.”
Branche schrumpft deutlich
Laut einem aktuellen Ranking des Hopfenhändlers BarthHaas haben fünf von sechs großen Brauereien im Jahr 2024 weniger produziert als im Vorjahr. Die gesamte Branche befindet sich auf dem Absatzniveau von vor über 20 Jahren.
(VOL.AT)