"Ich bin fünfmal durchgefallen" – Fahrschüler berichten über ihre Erfahrungen

Zahlreiche Rückmeldungen
Die aktuellen Recherchen zu möglichen Missständen bei Fahrprüfungen in Vorarlberg haben eine Welle an Rückmeldungen ausgelöst. Mehrere Fahrschülerinnen und Fahrschüler schildern gegenüber VOL.AT ihre persönlichen Erfahrungen – und berichten von mehrfachen Prüfungsantritten, erheblichen Zusatzkosten und emotionalen Belastungen. Mehrere Betroffene äußerten gegenüber der Redaktion den Wunsch nach Anonymität, da sie befürchten, durch ihre Aussagen berufliche oder persönliche Nachteile zu erleiden.
Fünf oder mehr Antritte – keine Seltenheit?
Eine Leserin schreibt: "Ich musste fünfmal zur Fahrprüfung antreten – wegen verschiedenster, für mich teilweise unergründlicher Mängel. Es war die reinste Schikane. Seit ich den Führerschein habe, bin ich nur selten gefahren, da ich nun Angst davor habe." Auch andere berichten von ähnlichen Erfahrungen. Ein junger Lehrling berichtet, dass er sechsmal zur Prüfung angetreteten sein, trotz positiver Rückmeldungen durch die Fahrlehrer. Er sagt: "Ich habe das Doppelte gezahlt und zusätzlich über 400 Euro an die Bezirkshauptmannschaft überweisen müssen."
Angst und Frust statt Fahrfreude
Der finanzielle Aufwand wird dabei zur Nebensache, wenn psychische Belastungen in den Vordergrund rücken. Ein Betroffener schildert: "Ich habe an mir gezweifelt – anderen Fahrschülern ging es genauso." Die Berichte zeigen, wie tiefgreifend die Erlebnisse bei der Führerscheinprüfung wirken können.
Auffällig hohe Durchfallquoten in Vorarlberg
Im Jahr 2023 lag die Durchfallquote in Vorarlberg laut offizieller Statistik bei 48 Prozent – fast doppelt so hoch wie in der Steiermark. In Leserzuschriften wird der Eindruck bestärkt, dass diese Zahlen auch im Alltag spürbar seien: "Ich kenne niemanden, der beim ersten Mal bestanden hat", heißt es mehrfach. (VOL.AT)