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Astronomen finden neuen Uranus-Mond

Der neue Uranus-Mond S/2025 U1 ist nur etwa zehn Kilometer groß und blieb bislang unentdeckt.
Der neue Uranus-Mond S/2025 U1 ist nur etwa zehn Kilometer groß und blieb bislang unentdeckt. ©NASA, ESA, CSA, STScI, M. El Moutamid (SwRI), M. Hedman (University of Idaho)/Canva
Astronomen haben mit dem James-Webb-Weltraumteleskop einen weiteren Mond des Planeten Uranus entdeckt. Der Himmelskörper mit der vorläufigen Bezeichnung S/2025 U1 erweitert die Zahl der bekannten Uranus-Monde auf 29, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit.

Der Mini-Mond wurde in einer Serie von zehn Langzeitbelichtungen à 40 Minuten mit der Nahinfrarotkamera (NIRCam) des Webb-Teleskops sichtbar. Die Daten wertete ein Team um Maryame El Moutamid vom Southwest Research Institute (SwRI) in Boulder, Colorado, aus.

Der Durchmesser des Himmelskörpers wird auf rund zehn Kilometer geschätzt. "Es ist ein kleiner Mond, aber eine bedeutende Entdeckung – selbst ‚Voyager 2‘ hat ihn beim Vorbeiflug vor fast 40 Jahren nicht gesehen", sagte El Moutamid.

Kleinster innerer Uranus-Mond

S/2025 U1 ist kleiner und lichtschwächer als alle bisher bekannten inneren Uranus-Monde. Aufgrund seiner geringen Helligkeit blieb er bei früheren Beobachtungen – etwa durch die Raumsonde Voyager 2 im Jahr 1986 – verborgen.

Der neue Mond bewegt sich auf einer nahezu kreisförmigen Bahn in etwa 56.000 Kilometern Abstand vom Planetenzentrum, zwischen den Umlaufbahnen der Monde Ophelia und Bianca.

Uranus und seine Monde

Der siebte Planet von der Sonne aus, der Eisriese Uranus, hat einen Durchmesser von gut 51.000 Kilometern und ist damit der drittgrößte Planet des Sonnensystems. "Kein anderer Planet hat so viele kleine innere Monde wie Uranus, und ihre Wechselwirkungen mit den Ringen deuten auf eine chaotische Geschichte hin", erklärte Teammitglied Matthew Tiscareno.

Benennung noch offen

Alle bisher bekannten Uranus-Monde sind nach Figuren aus den Werken von William Shakespeare und Alexander Pope benannt. Über den offiziellen Namen von S/2025 U1 entscheidet die Internationale Astronomische Union (IAU) – dieser Prozess kann jedoch noch einige Zeit dauern.

Bedeutung der Entdeckung

Die Forscher sehen den Fund als Beleg für den Fortschritt durch das James-Webb-Teleskop. "Fast vier Jahrzehnte nach ‚Voyager 2‘ erweitert das James-Webb-Teleskop unsere Sicht auf Uranus und sein rätselhaftes Mondsystem", so El Moutamid.

(VOL.AT)

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