Insider sieht Goldpreis bei 4800 Dollar – "Zweite Halbzeit für Gold hat erst begonnen"

"Die zweite Halbzeit für Gold hat erst begonnen", so Brenner. Für ihn ist das Edelmetall nicht nur ein Wertaufbewahrungsmittel, sondern auch ein monetäres Metall mit Vorsorgecharakter – besonders in Zeiten von Inflation, Zinssenkungen und geopolitischer Unsicherheit.
Mit Blick auf die US-Zentralbank erwartet Brenner baldige Zinssenkungen – ein Szenario, das Gold zusätzlich attraktiver machen würde: "Wenn andere Anlageformen weniger Zinsen abwerfen, gewinnt das Edelmetall an Attraktivität."
Gold steuerfrei – bei Silber lauert die Umsatzsteuer
Ein weiterer Pluspunkt: Goldkäufe sind in Österreich umsatzsteuerfrei, im Gegensatz zu Silber, Platin oder Palladium, wo 20 % USt. anfallen. "Daher bevorzugen hier private Investoren Gold", erklärt Brenner. Bei philoro entfallen rund 90 Prozent des Geschäfts auf das gelbe Metall.
Anders sei das in den USA – dort sei Silber bei spekulativeren Anlegern besonders beliebt.
Silber mit Defizit – "Kursfantasie ist enorm"
Doch auch Silber birgt laut Brenner großes Kurspotenzial:
- Der aktuelle Kurs liegt bei rund 38 Dollar je Feinunze
- Das Allzeithoch von 2011 lag bei über 41 Dollar
"Die Industrie braucht jährlich 670 Millionen Unzen Silber, das strukturelle Defizit liegt bei rund 130 Millionen Unzen."
Das Minenangebot sei kaum flexibel, was die Angebotsseite zusätzlich verknappe. Für Brenner ist Silber daher das "derzeit interessanteste Edelmetall" – trotz seiner Volatilität.
Zollfreilager als Steuervorteil für Weißmetalle
Für Silber, Platin und Palladium bietet philoro ein Zollfreilager in der Schweiz an. Der Vorteil:
- Keine Umsatzsteuer, solange die Metalle dort gelagert werden
- Verkauf erfolgt über das Depot, nicht über das Metall selbst
- Nach einem Jahr Behaltefrist sind Gewinne steuerfrei
"Mittlerweile haben wir dort das Silber tonnenweise", so Brenner.
Korneuburg: Neue Schmelze für 60 Millionen Euro
Ein weiteres Projekt des Unternehmens ist die neue Edelmetall-Schmelze in Korneuburg. Sie ist für eine Kapazität von bis zu 120 Tonnen Gold und 140 Tonnen Silber pro Jahr ausgelegt. Die Anlage soll ab 2025 wirtschaftlich positiv arbeiten. "Ab dem nächsten Jahr sind wir bei der Affinerie positiv – und dann wird es in den nächsten Jahren ein hochprofitables Geschäft."
Verkäufermarkt: Inflation verändert Kundenverhalten
Der stark gestiegene Goldpreis spiegelt sich auch im Verhalten der Kundschaft wider: "Man merkt, dass die Inflation präsent und die Kaufkraft zurückgegangen ist", so Brenner.
Während die Käuferschicht konstant bleibt, gebe es aktuell mehr Verkäufer als üblich.
(VOL.AT)