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Begegnung am Berg: Udo Nachbaur spricht über Umwelt, Energie und seine Wurzeln im Walgau

Gastgeber Franz Lutz traf den technischen Vorstand der Rondo-Gruppe, Udo Nachbaur, auf der Bazora-Alpe bei Frastanz. Die Begegnung fand in den frühen Morgenstunden statt – mit beeindruckendem Blick über das Rheintal.

Leidenschaft für Natur und Technik

Nachbaur, gebürtig aus Frastanz und aufgewachsen in Schlins, bezeichnet die Natur als zentrale Kraftquelle: „Das ist für mich Heimat. Hier hole ich mir meine Energie“, sagte er gegenüber LÄNDLE TV.

Rondo setzt auf Kreislaufwirtschaft

Rondo produziert Verpackungen aus Wellpappe und versteht sich als Vorreiter in Sachen Recycling: „Unsere Produkte bestehen zu 100 Prozent aus Altpapier – wir schließen den gesamten Papierkreislauf im Unternehmen“, erklärte Nachbaur. Das Unternehmen betreibt Standorte in Österreich, Rumänien, Ungarn und Deutschland. In Vorarlberg beschäftigt Rondo derzeit rund 420 Mitarbeitende, konzernweit sind es etwa 1.800.

Neben Verpackungen setzt Rondo auf sogenannte Faserguss-Teile – formbare Bauteile aus recyceltem Papier. Diese werden etwa als Innenleben für Verpackungen verwendet.

Energiestrategie: Unabhängig vom Erdgas

Ein zentrales Thema im Gespräch war der Energiebedarf der Papierproduktion. Derzeit wird der notwendige Wasserdampf mit Gas erzeugt. Das soll sich ändern. Rondo plant ein eigenes Reststoffkraftwerk zur alternativen Energiegewinnung. „Wir wollen Industrie- und Produktionsabfälle thermisch verwerten – auch unsere eigenen“, so Nachbaur.

Der Standort Frastanz sei laut Unternehmensangaben der größte Gaskonsument in Vorarlberg und verbrauche etwa sieben Prozent des gesamten Gasaufkommens des Bundeslandes.

Kritischer Dialog ausdrücklich erwünscht

Das Projekt befindet sich derzeit im Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Nachbaur zeigt Verständnis für kritische Stimmen, betont jedoch die Transparenz des Projekts: „Wir haben nichts zu verbergen. Wer Fragen hat, kann sich direkt an uns wenden – auch über unsere Projektwebseite.“

Ziel sei es, durch den Bau des Kraftwerks die Energieversorgung langfristig abzusichern – sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch. Der offizielle Einreichungstermin bei der Behörde ist für Herbst geplant.


Fakten im Überblick

  • Unternehmen: Rondo Ganahl AG
  • Mitarbeitende: 1.800 (davon 420 in Frastanz)
  • Produkt: Verpackungen aus Wellpappe, Faserguss
  • Recyclingquote: 100 Prozent
  • Energieverbrauch: Standort Frastanz ist größter Gaskonsument Vorarlbergs
  • Geplantes Projekt: Reststoffkraftwerk zur alternativen Energiegewinnung
  • Status: UVP-Verfahren, Einreichung für Herbst 2025 geplant

Quelle: LÄNDLE TV

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