Riesen-Wels im Bodensee gefangen – 2,43-Meter-Fisch sorgt für Aufsehen

Einen Fisch dieser Größe fängt man nicht alle Tage – das stellten auch Maurice Karr und Florian Haag fest, als sie am Sonntagvormittag einen riesigen Wels aus dem Bodensee zogen. Gegen 11 Uhr hatten sie den Fisch vor der Gemeinde Langenargen an der Angel. "Der hat mit voller Kraft gezogen", schildert Karr gegenüber dem SÜDKURIER. Gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des Angelsportvereins Langenargen (ASV) konnten sie das Tier schließlich an Land bringen.
Wissenschaft will Lebensgeschichte untersuchen
Der Fang hat nicht nur bei Anglern für Begeisterung gesorgt. Die Fischereiforschungsstelle (FFS) interessiert sich besonders für einen Teil des Tieres: den Wirbel. "Anhand des Knochengewebes kann man das Wachstum und damit die Lebensgeschichte des Welses nachvollziehen", erklärt Brinker von der FFS. Welse profitieren vom Klimawandel, die Forschenden untersuchen aktuell deren Ausbreitung im Bodensee.
Kein Rekord, aber ein besonderes Exemplar
Der Wels maß stolze 2,43 Meter und brachte über 85 Kilogramm auf die Waage. Zwar ist das nicht der längste bekannte Wels im Bodensee – ein Berufsfischer fing 2019 vor dem österreichischen Ufer ein Exemplar mit über 2,70 Metern –, doch bleibt der aktuelle Fang außergewöhnlich. Auch die Verwertung des Tieres war umfassend: Etwa 20 Kilogramm Filet konnten gewonnen und unter den Vereinsmitgliedern verteilt werden. "Wels liegt im Trend", meint Karr, der das feste Fleisch mit Thunfisch vergleicht.
Nach Regen besonders aktiv
Karr und Haag fischten gezielt mit vielen Würmern auf Wels – mit Erfolg. Seiner Erfahrung nach sind die Tiere besonders nach starken Regenfällen und bei hohem Wasserstand aktiv. Dass Welse Menschen angreifen, wie es kürzlich in Bayern geschah, sei laut Experten äußerst selten.
Weitere Großfänge am Bodensee
Erst kürzlich hatte ein Konstanzer Hobbyangler ebenfalls einen kapitalen Wels aus dem See gezogen – mit 1,89 Metern jedoch kleiner als das Langenargener Exemplar. Der Bodensee entwickelt sich zunehmend zum Revier für große Raubfische – eine Entwicklung, die Angler wie Wissenschafter gleichermaßen beschäftigt.
(VOL.AT)