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Topscorerin, Lehramtsstudentin, Führungsspielerin

©matchlens/Milošević
Mit 18 Jahren ist Lorena Baljak bereits Kapitänin im U19-Nationalteam, Topscorerin beim LC Brühl und angehende Lehrerin in der Schweiz.

Platz vier bei der U19-Europameisterschaft, 41 Turniertore, Triple-Siegerin mit LC Brühl St. Gallen 2024: Die Bilanz der Gaißauerin Lorena Baljak liest sich beeindruckend. Doch hinter den sportlichen Erfolgen verbirgt sich die Geschichte eines jungen Talents, das zwischen Heimatverbundenheit, Ehrgeiz und klaren Zukunftsplänen seinen eigenen Weg geht.

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Historischer Erfolg

Der vierte Platz bei der U19-Handball-EM der Damen geht in die österreichische Handballgeschichte ein – nur der Jahrgang 1992 war bei der EURO 2011 mit Bronze erfolgreicher. Für Lorena Baljak war das Turnier ein persönlicher Meilenstein. "Ich habe ganz viele positive Erinnerungen. Es war ein sehr cooles Erlebnis, eigentlich unvergesslich", schwärmt sie.

Als Kapitänin und mit 41 Treffern erfolgreichste Werferin des Teams war sie eine der Schlüsselfiguren für den überraschenden Einzug ins Halbfinale.

Im Alter von vier Jahren startete Baljak beim Alpla HC Hard. ©Privat

Die deutliche Niederlage im Spiel um Platz drei gegen Dänemark (14:38) konnte die Euphorie nicht dämpfen. "Natürlich war man im ersten Moment enttäuscht, aber mit ein paar Tagen Abstand überwiegt der Stolz", sagt sie rückblickend.

Ein schwerer, aber richtiger Wechsel

Baljak begann ihre Handballkarriere mit vier Jahren beim Alpla HC Hard, wo auch ihre Mutter als Trainerin tätig ist. "Ich habe dort meine ganze Jugend verbracht und hatte super Trainer. Der Wechsel fiel mir nicht leicht."

2022 folgte der Schritt zum LC Brühl Handball in die U18 – eine Entscheidung, die sich bezahlt machte. Schon ein Jahr später rückte sie in die erste Mannschaft auf und startete ihre Profikarriere.

Seit 2022 geht Baljak für den Schweizer Topklub LC Brühl St. Gallen auf Torejagd. ©Verein

Was folgte, war ein Traumstart: Triple-Siegerin in der Saison 2023/24 mit Meistertitel, Cup und Supercup – die erste Mannschaft in der Schweiz, die alle drei Titel in einem Jahr holte. In der folgenden Spielzeit wurde sie mit 67 Treffern zur Topscorerin des Teams.

Zudem debütierte sie im Oktober 2024 beim Drei-Nationen-Turnier in Tulln (NÖ) im österreichischen A-Nationalteam und erzielte gegen die Ukraine ihr erstes Tor.

Zwischen Hörsaal und Handballhalle

Trotz Angeboten aus Deutschland entschied sich die 18-Jährige, ihren Vertrag beim 34-fachen Schweizer Meister um drei Jahre zu verlängern. Der Grund: "Ich habe mich für das Studium zur Volksschullehrerin an der Pädagogischen Hochschule in Rorschach entschieden. Das lässt sich mit Handball, Familie und Freunden gut vereinbaren."

Sie pendelt täglich von ihrem Elternhaus nach St. Gallen und schafft so den Spagat zwischen Spitzensport und Ausbildung. "Es ist sicher nicht einfach, aber Handball macht mir so viel Spaß, dass es mir leichter fällt."

Champions League im Blick

Langfristig träumt sie von Einsätzen in der Champions League und einem Wechsel in die deutsche Bundesliga. Im Nationalteam sieht sie ihre Rolle auf dem Flügel – "wahrscheinlich wird das meine Position bleiben", lacht sie.

Auf dem linken Flügel fühlt sich die 18-Jährige zu Hause. ©matchlens

Bis dahin warten noch einige Herausforderungen: Mit dem LC Brühl startet sie am 30. August in die neue Saison. Zuvor ist Brühl von 8. bis 10. August Gastgeber des Stadtwerk Cups in St. Gallen. Dort trifft das Team unter anderem auf den kroatischen Champions-League-Teilnehmer HC Podravka Vegeta und den deutschen Bundesligisten FRISCH AUF Göppingen. "Das wird ein cooles Turnier, ich freue mich schon darauf."

(VOL.AT)

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