Historischer Gewinneinbruch bei Porsche – Management schweigt zu Ursachen

Der operative Gewinn von Porsche ist im zweiten Quartal 2025 um rund 91 Prozent eingebrochen. Wie aus den Halbjahreszahlen des Volkswagen-Konzerns hervorgeht, erzielte die Sportwagenmarke aus Stuttgart im Kerngeschäft lediglich 154 Millionen Euro – nach rund 1,7 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.

Auch der Umsatz sank deutlich: Er ging um knapp 13 Prozent auf rund 8,3 Milliarden Euro zurück. Damit fällt das Ergebnis der traditionsreichen VW-Tochter deutlich hinter andere Konzernmarken zurück. Die VW-Kernmarke etwa konnte im selben Zeitraum einen operativen Gewinn von 991 Millionen Euro verbuchen – ein Vielfaches des Porsche-Ergebnisses.
Ursachen: China, Zollpolitik und Elektromobilität
Als belastend für das Ergebnis gelten unter anderem ein deutlicher Absatzrückgang in China sowie hohe Investitionen in die Elektromobilität. Auch die US-Einfuhrzölle sowie anhaltende Umbaukosten belasten die Bilanz.
Laut Management um Vorstandschef Oliver Blume wurden vor allem auf dem chinesischen Markt starke Rückgänge bei den Verkaufszahlen registriert. Der Konzern kündigte daher Sparmaßnahmen an: Bis 2029 sollen rund 1.900 Stellen in der Region Stuttgart abgebaut werden. Weitere Einsparprogramme seien bereits in Planung. In einem Schreiben an die Belegschaft bereitete Blume zuletzt auf zusätzliche Einschnitte vor.
Konzernschweigen zu Quartalszahlen
Die genauen Gründe für den Gewinneinbruch im zweiten Quartal wurden bislang nicht genannt. Ein Porsche-Sprecher äußerte sich auf Anfrage nicht zu den aktuellen Zahlen. Detaillierte Informationen, einschließlich des Nettoergebnisses, sollen am kommenden Mittwoch veröffentlicht werden.
Porsche hatte in den vergangenen Jahren mit vergleichsweise niedrigen Verkaufszahlen überdurchschnittlich hohe Gewinne erzielt und damit wesentlich zur finanziellen Stabilität des VW-Konzerns beigetragen.
(VOL.AT)