Im Wildhornmassiv südlich von Bern hat eine Gruppe von rund 25 Männern in Wehrmachtsuniformen am Wochenende für Irritationen gesorgt. Die internationale Gruppe – mit Teilnehmern aus Europa und den USA – wurde oberhalb der Iffigenalp von der Polizei gestoppt.
Eine Augenzeugin berichtete gegenüber Radio SRF, die Männer hätten Uniformen der deutschen Wehrmacht getragen – inklusive Schirmmützen, Nagelschuhen und sichtbaren Nazisymbolen wie Hakenkreuzen. Die Gruppe habe im Gelände gezeltet und sei auf der Route zur Iffigenalp unterwegs gewesen.
Polizeieinsatz wegen präventiver Gefahrenabwehr
Bereits am Freitag sei ein erster Hinweis bei der Kantonspolizei Bern eingegangen, sagte Mediensprecherin Deborah Zaugg. Am Samstag trafen Einsatzkräfte schließlich auf die Wanderer. "Die Gruppe bestand aus rund 25 Personen aus verschiedenen europäischen Ländern sowie auch aus den USA", erklärte Zaugg.
Die Polizei habe die Männer angewiesen, ihre Jacken mit den nationalsozialistischen Symbolen auszuziehen. "Wir wollten verhindern, dass es plötzlich zu Auseinandersetzungen mit Drittpersonen gekommen wäre", so Zaugg weiter. Darüber hinaus seien die Personalien aufgenommen worden.
Kein Gesetz gegen Nazisymbole – bislang
Das Tragen von Nazisymbolen ist in der Schweiz – im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern – derzeit nicht strafbar. Deshalb habe der Einsatz keine strafrechtlichen Konsequenzen gehabt. In der Vergangenheit kam es in der Schweiz wiederholt zu Treffen rechtsextremer Gruppen.
Der Bundesrat arbeitet aktuell an einem Gesetz, das den öffentlichen Gebrauch nationalsozialistischer Symbole untersagen soll. Hintergrund ist ein Beschluss von National- und Ständerat aus dem Jahr 2024, wonach das Zeigen von Hakenkreuzen oder der Hitlergruß künftig unter Strafe gestellt werden soll.
(VOL.AT)