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Schokolade, Äpfel und Tee: Diese Genussmittel können den Blutdruck senken

©Canva
Wer regelmäßig bestimmte Lebensmittel konsumiert, kann seinen Blutdruck senken – ganz ohne Medikamente. Das zeigt eine neue Analyse britischer Forschender.

Empfehlungen zur gesunden Ernährung gibt es viele – von der klassischen Mittelmeerdiät bis hin zu populären Trends in sozialen Medien. Oft fehlt es jedoch an klaren, wissenschaftlich fundierten Leitlinien, welche Lebensmittel sich tatsächlich positiv auf die Gesundheit auswirken.

Eine neue Studie der University of Surrey in Großbritannien bringt nun mehr Klarheit: Bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe – sogenannte Flavan-3-ole – könnten messbar zur Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit beitragen.

Was sind Flavan-3-ole?

Flavan-3-ole gehören zur Gruppe der Flavonoide, die Pflanzen unter anderem vor UV-Strahlung und Schädlingen schützen. Sie sind in gängigen Lebensmitteln wie Kakao, schwarzem und grünem Tee, Äpfeln, Trauben und Beeren enthalten. Diese Substanzen sind für den leicht bitteren Geschmack vieler dieser Produkte verantwortlich.

Bereits 2022 wies die Cosmos-Studie mit mehr als 21.000 Teilnehmenden auf den Nutzen solcher Verbindungen hin: Der regelmäßige Konsum von Kakaoflavanolen senkte die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 27 Prozent.

Deutliche Effekte auf den Blutdruck

In einer aktuellen Metaanalyse untersuchten Forschende um den Kardiologen Christian Heiss die Daten von 145 kontrollierten Studien mit insgesamt über 5.200 Teilnehmenden. Dabei wurden die Effekte flavan-3-ol-reicher Lebensmittel auf zwei zentrale kardiovaskuläre Parameter überprüft: den Blutdruck und die sogenannte flussvermittelte Dilatation (FMD), ein Maß für die Gefäßfunktion.

Das Ergebnis: Bei durchschnittlich 586 mg Flavan-3-olen pro Tag – enthalten in etwa zwei Äpfeln, drei Tassen Tee oder 50 Gramm dunkler Schokolade – sank der Blutdruck bei gesunden Menschen um rund 2,8 mmHg systolisch und 2,0 mmHg diastolisch. Bei Personen mit erhöhtem Blutdruck war die Wirkung noch ausgeprägter, mit bis zu 7 mmHg weniger beim oberen Wert.

Wirkung vergleichbar mit Medikamenten

Laut Heiss sind diese Effekte vergleichbar mit jenen rezeptpflichtiger Blutdrucksenker. Zusätzlich verbesserte sich die Funktion der Blutgefäße – gemessen an der FMD – um durchschnittlich 1,7 Prozent.

"Diese Verbindungen tragen auf mehreren Ebenen zum Gefäßschutz bei", sagt Heiss. Die positiven Wirkungen traten sogar bei Menschen mit bereits normalem Blutdruck auf.

Lebensmittel wirksamer als Präparate

Der Vergleich mit Nahrungsergänzungsmitteln zeigte jedoch: Die isolierte Zufuhr der Wirkstoffe war deutlich weniger effektiv. Der volle gesundheitliche Nutzen scheint an das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe innerhalb der Pflanze gebunden zu sein.

Zudem warnt Heiss vor möglichen Wechselwirkungen mit Medikamenten bei hochdosierten Präparaten – ein weiterer Grund, auf natürliche Lebensmittel zu setzen.

Genussvoller Gesundheitsschutz

Die Studienautoren betonen, dass Tee, Schokolade oder Äpfel keine Wundermittel seien. Doch als Teil einer ausgewogenen Ernährung könnten sie einen wirksamen Beitrag zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen leisten – ohne Nebenwirkungen und ohne komplizierte Diätpläne.

(VOL.AT)

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