Luzerner Seebad beschränkt Zugang für Touristengruppen

Wie die Betreiber mitteilen, sei die Kapazitätsgrenze des beliebten Seebads erreicht. Gruppen würden laut Verwaltungsratspräsidentin Rosie Bitterli Mucha viel Platz beanspruchen, seien oft laut und rücksichtslos. Zudem mangele es vielen Gästen – vor allem aus Asien – an Erfahrung mit dem Schwimmen in tiefen, kalten Seen. Die Maßnahme diene daher vorrangig der Sicherheit.
Verbot auch auf Chinesisch
Der neue Hinweis ist auf der Website des Seebads in drei Sprachen sichtbar – Deutsch, Englisch und Chinesisch: "Reisegruppen ab 6 Personen haben bei hoher Auslastung keinen Zutritt." Der Schritt zeigt, welche Zielgruppen konkret angesprochen sind. Gleichzeitig betonen die Betreiber, dass man Touristen grundsätzlich willkommen heiße.
Kritik und Verständnis
SP-Nationalrat David Roth zeigt Verständnis: Die Maßnahme sei Ausdruck der Überforderung in der Stadt. Der Tourismus beanspruche immer mehr Ressourcen und sei "völlig außer Rand und Band", so Roth. Bereits im Jura war es zu einem ähnlichen Fall gekommen: Die Gemeinde Pruntrut untersagte ausländischen Gästen den Zutritt zur Badi – nach mehreren Vorfällen mit französischen Besuchern.
Debatte über Massentourismus
Die Diskussion um Tourismus, Platzverhältnisse und Sicherheit in Schweizer Freibädern gewinnt an Schärfe. Während einige Maßnahmen begrüßen, um das lokale Badeerlebnis zu schützen, warnen andere vor pauschaler Ausgrenzung. Das Luzerner Seebad steht nun im Zentrum dieser Debatte.
(VOL.AT)