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Zwischenraum: Karen Irmer in der Johanniterkirche Feldkirch

Übergangszustände und meditative Bildräume sind die Themen, mit denen sich dieKünstlerin Karen Irmer auseinandersetzt. Für die Johanniterkirche hat sie die lautloseVideoinstallation „Zwischenraum“ konzipiert. Diese verwandelt die Schwelle zwischenLanghaus und Chor in eine Zone der Wahrnehmungsverschiebung. Die Ausstellung istbis 27. September zu sehen.

Die Installation besteht aus einer großformatigen Videoprojektion auf einen blickdichten Schnurvorhang. Das bewegte Bild zeigt zunächst einen glasklaren See, in dem sich der Himmel spiegelt und versunkene Baumstämme am Grund erkennbar werden – ein Motiv von kristalliner Transparenz, das Karen Irmers charakteristische Verbindung von Naturbeobachtung und meditativer Kontemplation verkörpert. Im zeitlupenartigen Verlauf des Films beginnt es zu regnen, wodurch sich die anfängliche Klarheit zunehmend in abstrakte Strukturen auflöst.


Die subtile Dramaturgie der Bildebene ermöglicht Momente kontemplativer Versenkung in die
Idee der Existenz als Zustand permanenter Übergänge, erklärt Karen Irmer: „Die Arbeit positioniert sich an der Schnittstelle verschiedener Diskurse: zwischen historischem Raum und zeitgenössischer Intervention, zwischen materieller Architektur und ephemerer Projektion, zwischen
konkreter Naturbeobachtung und abstrakter Formerfahrung.“


Die Arbeitsweise der Videokünstlerin basiert auf intensiven Aufenthalten in entlegenen Landschaften – von Lappland bis zu unbewohnten Inseln –, wo sie atmosphärische Phänomene und
Wettererscheinungen als künstlerisches Material erfasst. In der stillen Installation in der Johanniterkirche konzentriert sich die Erfahrung vollständig auf das visuelle Geschehen zwischen
Werden und Vergehen. Die Arbeit lädt ein zu einer verlangsamten, vertieften Form der Betrachtung als Kontrast zum üblichen hastigen Bildkonsum unserer Gegenwart.


Karen Irmer, geb. 1974 in Freiburg in Bayern. Studium bei Sean Scully an der Münchner Kunstakademie. Publikationen wie „State of Change“ (2022) und „Dämmern“ (2012) dokumentieren
ihre kontinuierliche Erforschung von Zuständen des Übergangs und der Transformation als
Foto- und Videokünstlerin.


Vernissage: Freitag, 28. Juli., 20 Uhr
Es sprechen Kurator Arno Egger und die Künstlerin Amrei Wittwer.
Dauer der Ausstellung: 19. Juli bis 27. September 25
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr
Samstag: 10 bis 14 Uhr

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