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Expansion nach Tirol: Flugunternehmen stärkt seine Präsenz im Alpenraum

Ein Rettungshubschrauber von S.H.S., der jetzt zur Vorarlberger Firmengruppe Wucher gehört.
Ein Rettungshubschrauber von S.H.S., der jetzt zur Vorarlberger Firmengruppe Wucher gehört. ©SHS
Das Vorarlberger Luftfahrtunternehmen Wucher Helicopter ist auf Expansionskurs.

So hat die Firmengruppe kürzlich das alteingesessene Tiroler Hubschrauber-Unternehmen S.H.S. Helicopter Transporte GmbH mit Sitz in Waidring zur Gänze übernommen. Das haben wpa-Recherchen aufgrund entsprechender Informationen aus der österreichischen Luftfahrtbranche ergeben. S.H.S. ist in Tirol seit Jahrzehnten im Rettungsflugwesen tätig.

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Konkret erfolgte die Übernahme nicht durch die operativ tätige Wucher Helicopter GmbH, sondern durch die Wucher-Holdinggesellschaft FAMAG GmbH mit Sitz in Thüringerberg. Wucher Helicopter und S.H.S. Helicopter sind folglich nunmehr Schwestergesellschaften. Der bisherige Eigentümer Rudolf Schider sen. ist bei dieser Gesellschaft ausgeschieden.

Zwei Rettungshubschrauber mit zwei Ganzjahres-Heliports

FAMAG-Geschäftsführer Gerhard Huber bestätigte auf wpa-Anfrage die Übernahme der S.H.S. Helicopter Transporte GmbH. Das Unternehmen werde jetzt in S.H.S. Flugrettungs GmbH umbenannt und der Sitz nach Langkampfen bei Kufstein verlegt. Die Übernahme umfasse zwei Ganzjahres-Heliports in Langkampfen und Kaltenbach sowie zwei Rettungshubschrauber mit den Rufzeichen Heli 3 und Heli 4. Gleichzeitig übernehme man auch die zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter die Piloten und Flugrettungssanitäter. Gleiches gelte für die Verträge mit den Notärztinnen und Notärzten. Rudolf Schider junior werde darüber hinaus auch weiterhin als Geschäftsführer tätig sein.

Viele Synergieeffekte zwischen zwei Familienunternehmen

Als Grund für die Übernahme nannte Huber einerseits die bei S.H.S. anstehende Nachfolgeregelung. Andererseits würden die beiden familiengeführten Flugrettungsunternehmen von ihrer Philosophie her gut zusammenpassen. "Wir können sehr viele Synergien nutzen." Dazu komme, dass die beiden jetzt dazugekommenen S.H.S.-Heliports in Langkampfen und Kaltenbach genau zwischen den Wucher-Stützpunkten Ludesch und Zell am See liegen würden, was im Bedarfsfall eine gut nutzbare Kette von Stützpunkten darstelle.

Die Expansion in Tirol mache die Firmengruppe Wucher mit ihren beiden nunmehrigen Marken Wucher und S.H.S. insgesamt attraktiver, ist Huber überzeugt. "Gerade die Tätigkeit im Rettungswesen bringt ein positives Image mit sich und das wirkt auf die ganze Gruppe."

Seit Jahrzehnten in der Flugrettung tätig

Die Wurzeln von S.H.S. reichen im Tiroler Flugrettungswesen an den Anfang der 1990er-Jahre zurück, als Rudolf Schider sen. die Firma Schider Helicopter Service gegründet hat. Aber auch nach dem jetzigen Verkauf eines Teils der Rettungshubschrauberflotte samt Heliports werde Schider sen. in den Wintermonaten auch weiterhin im Tiroler Flugrettungswesen tätig sein, sagte Huber. Das erfolge jedoch über die Schider Helicopter-Service GmbH, die unverändert Rudolf Schider sen. gehöre.

(wpa)

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