Sparen statt Reisen: Jeder dritte Österreicher verzichtet heuer auf den Sommerurlaub

Aufgrund der Teuerung herrscht auch in den Sommerferien 2025 Sparefroh-Mentalität: Fast drei Viertel der heimischen Reisenden wollen etwas einsparen. Ein Drittel der Österreicherinnen verzichtet sogar vollständig auf den Sommerurlaub dieses Jahr. Das ergibt eine repräsentative Integral-Umfrage unter 1.000 Befragten im Auftrag der IMMOBILIENRENDITE AG.
Erspartes Urlaubsgeld zahlt die Schulden der Österreicher
22 Prozent legen das in den Ferien Eingesparte aufs Sparbuch, besonders unter 30-Jährige. 14 Prozent
tilgen damit Schulden, speziell 30- bis 49-Jährige. 11 Prozent investieren es in Kinder oder Enkel. 9
Prozent sparen damit auf ein neues Auto. Ebenso viele machen Urlaub auf Balkonien und kaufen mit
dem Ersparten neue Pflanzen oder Terrassen-Möbel. Mathias Mühlhofer, Vorstand der IMMOBILIENRENDITE AG: „Nur jeder 20 Befragte legt das gesparte Geld für den Kauf einer Immobilie beiseite. Das ist kein gutes Signal für die Steigerung der Eigentumsquote in Österreich.“ Und 28 Prozent
können in den Ferien gar nichts einsparen, weil nach der Rückkehr aus dem Urlaub nichts mehr übrigbleibt.
Urlaubsreisen weiterhin hoch im Kurs
Dennoch ist eine Reise der liebste Luxus von Österreicherinnen und Österreichern. Trotz
steigender Hotel- und Gastronomiepreise lassen sie sich die Lust auf Sommer, Sonne und Strand
nicht verderben. Sie sind nur nicht mehr so spendierfreudig wie früher.
Österreich mag es bequem im Urlaub: Mehr als ein Drittel bevorzugt das klassische Hotel
In puncto Beherbergung zeigen Österreicherinnen und Österreicher eine klare Präferenz in Richtung
Bequemlichkeit: 38 Prozent fahren in ein Hotel, wo das Frühstück am Buffet stattfindet und vielleicht
sogar das Abendessen serviert wird. 18 Prozent mieten hingegen lieber via Airbnb oder eine Ferienwohnung, besonders unter 30-Jährige. 9 Prozent nächtigen auf dem Campingplatz oder in einer
Selbstversorgerhütte. 6 Prozent schlagen kostenschonend bei Großeltern, Verwandten oder
Bekannten auf. Rund 10 Prozent der Menschen aus Wien und Tirol besitzen einen Zweitwohnsitz
oder ein Ferienhaus, während das in anderen Bundesländern kaum der Fall ist.
Markus Kitz-Augenhammer, Vorstand der IMMOBILIENRENDITE AG: „Obwohl Besitzerinnen und
Besitzer von Ferienwohnungen und Zweitwohnsitzen abgabetechnisch immer stärker unter Druck
kommen, ist diese Form des Urlaubs bei einer gewissen Klientel noch immer beliebt.“
Jeder Zehnte in Österreich lässt über 4.000 Euro für den Urlaub springen
Im Schnitt werden Österreicherinnen und Österreicher für zwei Wochen Urlaub für alle Mitreisenden in diesem Sommer 2.140 Euro ausgeben. 30 Prozent investieren in die Familienferien hingegen maximal 1.000 Euro. 10 Prozent jedoch über 4.000 Euro. Haushalte mit Kindern wenden durchschnittlich fast 2.900 Euro auf, während jene ohne Kids mit knapp über 1.900 Euro auskommen, Singles sogar mit 1.585 Euro.
Ein Drittel verzichtet 2025 auf den Sommerurlaub
30 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher fahren heuer nicht auf Urlaub. Für 40 Prozent
davon ist eine Reise schlicht nicht leistbar. Ein Viertel (25 Prozent) spart das Geld lieber für andere
Investitionen an. 19 Prozent sind der Meinung, dass es daheim ohnehin am schönsten ist. Sie
vermissen die Reise nicht. 8 Prozent fahren bewusst nicht ins Ausland und geben ihr Geld lieber
patriotisch im Inland aus, zur Ankurbelung der schwächelnden Wirtschaft. Nur für 3 Prozent ist die
Umwelt der Grund für einen bewussten Verzicht auf die Ferienreise. Petra Starecek, Studienleiterin
von Integral: „Eine relativ große Gruppe, nämlich 3 von 10 Österreicherinnen und Österreichern,
fährt in diesem Sommer also gar nicht auf Urlaub. Aber nur ein kleiner Teil der Befragten tun dies
der Umwelt zuliebe, also aus Überzeugung.“
(Red)