Wels beißt fünf Schwimmer – Polizei erschießt Fisch

Ein ungewöhnlicher Polizeieinsatz sorgte am Freitag am Brombachsee bei Weißenburg (Bayern) für Aufsehen: Nachdem ein rund 205 Zentimeter langer Wels mehrere Badegäste verletzt hatte, wurde das Tier von einem Polizisten mit der Dienstwaffe erschossen. Der Fisch hatte zuvor an einer Badeplattform insgesamt fünf Schwimmer angegriffen.
Mehrere Verletzte binnen kurzer Zeit
Der Vorfall ereignete sich am Rande des Techno-Festivals "Burning Beach", das bei hochsommerlichen Temperaturen zahlreiche Besucher an den Allmannsdorfer Strand lockte. Wie die Polizei mitteilte, meldete die Wasserwacht gegen 17 Uhr, dass binnen zwei Stunden fünf Personen von einem großen Wels gebissen worden waren. Die betroffenen Schwimmer erlitten dabei laut Bayerischem Roten Kreuz (BRK) "Biss- und Fleischwunden", die vor Ort versorgt wurden. Zwei Personen berichteten zudem, kurzzeitig unter Wasser gezogen worden zu sein.
Einsatz mit Pistole und Boot
Nach mehreren erfolglosen Versuchen, den Fisch mit einem Rettungsboot zu vertreiben, entschied sich die Polizei zur Erschießung des Tieres. "Der Fisch mit einer Länge von circa zwei Mettern befand sich durchgehend im Bereich einer Schwimminsel, agierte sehr aggressiv und griff immer wieder Badegäste an", erklärte ein Polizeisprecher.
Der Bereich wurde abgesperrt, um weitere Vorfälle zu verhindern. Ein Beamter erschoss den Wels schließlich mit seiner Dienstwaffe. Zwei Angler bargen den toten Fisch mit einem Boot aus dem See.

Mögliche Ursachen: Lärm und Laichzeit
Als mögliche Ursache für das ungewöhnliche Verhalten des Tieres gilt der Stress durch Lärm oder Störungen während der Laichzeit. Ob das parallel stattfindende Musikfestival mit lauten Techno-Beats das Verhalten des Fisches beeinflusst hat, ist unklar. Wissenschaftliche Studien zeigen jedoch, dass anhaltender oder plötzlicher Unterwasserlärm bei Fischen Stressreaktionen auslösen kann – etwa erhöhte Cortisolwerte, Fluchtverhalten oder in seltenen Fällen auch Aggression. Experten vermuten, dass der Wels möglicherweise durch die akustischen Reize und den Badebetrieb während seiner Laichzeit zusätzlich gestört wurde.
Größter heimischer Süßwasserfisch
Der Europäische Wels, auch "Waller" genannt, ist mit bis zu drei Metern Länge und einem Gewicht von bis zu 200 Kilogramm der größte reine Süßwasserfisch Europas. Normalerweise gelten Welse als für den Menschen ungefährlich.
Häufige Fragen zum Wels-Vorfall am Brombachsee
Laut Polizei wurden innerhalb von zwei Stunden fünf Personen durch Bisse verletzt.
Die Polizei sah ein Sicherheitsrisiko für Badegäste und Besucher des Festivals. Ein Beamter erschoss den Fisch mit seiner Dienstwaffe.
Normalerweise nicht. Laut Experten zeigen Welse selten aggressives Verhalten gegenüber Menschen.
Laut Studien kann anhaltender Lärm Stress bei Fischen auslösen. Dies könnte das Verhalten beeinflusst haben.
(VOL.AT)